Kamerafrau/-mann
Als Kameramann/-frau fängst du die Bilder für Film, Fernsehen und Videoproduktionen ein. Du bist somit für das entscheidende Gestaltungselement einer solchen Produktion verantwortlich. Die Aufgaben können stark variieren, denn es gibt verschiedene Arten von unterschiedlich spezialisierten Kameraleuten, die im Team zusammenarbeiten.

Was ist ein:e Kamerafrau/-mann?
- ... filmst und fotografierst
- ... gestaltest Licht- und Farbstimmung
Die Antwort ist ein klares: Es kommt darauf an. Denn hinter dem umgangssprachlichen Begriff Kameramann/-frau verbergen sich mehrere verschiedene Berufe.
Da sind zunächst die Leute, die eine Kamera bedienen. Schon hier gibt es eine große Bandbreite von Aufgaben, die teils wieder eigene Berufsbezeichnungen haben. Es gibt mobile Kameraleute, die z.B. Journalist:innen begleiten. Bei großen Produktionen bedienen mitunter ganze Teams eine einzelne Kamera: Kameraschwenker:innen bewegen die Kamera, verschiedene Kameraassistent:innen kümmern sich um Vor- und Nachbereitung, das ganze Drumherum oder stellen zum Beispiel als Focus Puller das Bild scharf.
Davon zu unterscheiden sind die Kinematograf:innen, auch lichtsetzende oder bildgestaltende Kammeramänner/-frauen oder englisch Directors of Photography genannt. Sie sind für die künstlerische Gestaltung verantwortlich und planen in Absprache mit der Regie, wie das Bild aussehen soll. Sie bestimmen, was im Bild zu sehen ist und was nicht, wie die Kameras sich bewegen und wie Licht und Schatten eingesetzt werden. Sie schreiben also die Anleitung, die dann die oben genannten Operators am Gerät umsetzen.
Welche Jobs gibt es für Kamerafrauen/-männer?
- Freelancer:in
- Film- und Fernsehproduktion
- TV-Sender
- Social Media
Das Spektrum an Kamera-Berufen ist sehr breit. Es geht von verschiedenen Assistenz-Jobs bis zur umfangreichen Planung von Spielfilm-Drehs.
Beim Fernsehen arbeitest du zum Beispiel in sogenannten EB-Teams (elektronische Berichterstattung) zusammen mit einem/einer Redakteur:in und Techniker:in an aktuellen Berichten. Mit einer journalistischen Zusatzausbildung kannst du auch Videojournalist:in werden, also Kameramann/-frau und Reporter:in in einer Person. Mit der entsprechenden Spezialisierung kannst du als Operator Kameras für Studioaufnahmen oder Live-Übertragungen bedienen und Kameradrohnen oder -kräne steuern. Du kannst auch in Teams von Kameraleuten bei Großereignissen arbeiten oder mit mehr Berufserfahrung solche Teams leiten.
Für Spielfilmproduktionen werden oft freiberufliche Kameraleute eingesetzt, beim Fernsehen gibt es auch Festanstellungen.

Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Wie wird man Kamerafrau/-mann?
Kameramann/-frau ist keine geschützte Berufsbezeichnung und kein allgemein anerkannter Ausbildungsberuf. Theoretisch kannst du dir also alles selbst beibringen und darauf hoffen, dass dich jemand engagiert. Es ist aber höchst unwahrscheinlich, dass du auf diese Weise weit kommst, denn die Branche setzt auf Profis mit guten Referenzen.
Für die Ausbildung zum Camera Operator empfiehlt der Bundesverband der Fernsehkameraleute eine fotografische Ausbildung mit Zusatzqualifikation oder eine Ausbildung zum/zur Mediengestalter:in Bild und Ton. Diese muss mit Praktika ergänzt werden. Über Kameraassistenz-Jobs findest du den Berufseinstieg, dann wirst du dich nach und nach spezialisieren wollen.
Für Kinematograf:innen empfiehlt der Berufsverband Kinematografie ebenfalls eine fotografisch-technische Grundausbildung, Praktika beim Film- und Geräteverleih und die Tätigkeit in Kamerateams. Hier ist auch ein Kamera-Studiengang empfehlenswert, der neben dem technischen Handwerkszeug die künstlerische Seite und organisatorische Fähigkeiten vermittelt.