Medienhäuser, die die Vielfalt unserer Gesellschaft spiegeln – bis jetzt ist es noch keine Selbstverständlichkeit, zumindest nicht überall. Wer es sich zur Aufgabe macht, handelt klug. Denn: Guter Journalismus ist facettenreich, er bietet verschiedene Blickwinkel, erzählt Geschichten aus Perspektiven, die nicht so gängig sind – und in einer divers besetzten Redaktion geht genau das viel besser.
Überprüfen Sie Ihre Anforderungen an die Bewerber*innen.
Studium ist kein Muss: Ist ein abgeschlossenes Studium wirklich notwendig im journalistischen Beruf? Immer mehr Medienhäuser öffnen sich auch für nicht-akademische Bewerber*innen – mit gutem Grund. Menschen, die eine Ausbildung absolviert haben, bringen einen Erfahrungsschatz jenseits der akademischen Blase mit und erweitern somit den Horizont einer Redaktion.
„Perfekte Deutschkenntnisse“ bringen uns nicht immer weiter: Wer den Hinweis „perfekte Deutschkenntnisse“ oder „Deutsch auf muttersprachlichem Niveau“ aus seinen Anzeigen streicht, erweitert den Kreis seiner Bewerber*innen um die Personen, die nicht mit Deutsch als erste Sprache aufgewachsen sind. Für diesen Schritt gibt es jede Menge guter Gründe: Es gibt hierzulande viele Menschen, die bereits in ihren Herkunftsländern journalistisch tätig waren. Wer von ihnen hierzulande in einem Medienhaus arbeiten will, bringt in der Regel neben der journalistischen Expertise auch enorm viel Motivation für die Arbeit mit. Außerdem: Themenmanagement, Editoring, investigative Recherche, Datenjournalismus, Fotografie - In unseren Medienhäusern gibt es heutzutage so viele Jobs, in denen es nicht auf die „perfekten Sprachkenntnisse“ ankommt, sondern auf viele andere Kompetenzen.
Sagen, was ist: Arbeiter*innenkinder, Migrant*innenkinder, Menschen mit Behinderung - manche junge Menschen denken nach wie vor, dass sie in einer Redaktion nicht willkommen sind. Machen Sie schon in Ihren Stellenausschreibung deutlich, dass das nicht stimmt, und schreiben Sie Ihre Stellen inklusiv aus.
Gehen Sie hinaus, um Talente zu suchen.
Wer mehr Diversität in seinen Volo-Jahrgängen haben will, soll Talentscouting betreiben – und zwar dort, wo Diversität tatsächlich zu finden ist. Und das sind nicht die Universitäten, sondern Schulen, Berufsschulen und entsprechende Netzwerke, Vereine und Initiativen. Zeigen Sie den jungen Menschen dort, wie wichtig sie mit ihren vielfältigen Perspektiven sind und wie spannend und bedeutend für die Gesellschaft unsere journalistische Arbeit ist.
Machen Sie Ihre gesamte Redaktion fit.
Entsprechendes Personal zu finden, ist nur ein Schritt auf dem Weg zu diversitätsbewusster Berichterstattung. Klar ist: Die Volos alleine werden es nicht richten. Machen Sie Ihre gesamte Redaktion fit für einen diversitätsbewussten Journalismus: Bieten Sie Fortbildungen dazu an und auch Formate, die geeignet sind, die eigene Arbeit zu reflektieren – aber auch den rassismus- und diskriminierungskritischen Umgang miteinander. Setzen Sie sich also auch für eine inklusive Redaktionskultur ein. So tragen Sie dazu bei, dass Ihr diverses Personal sich auch wohl fühlt in der Redaktion – und in Ihrem Medienhaus bleibt.
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