Kauffrau/-mann für audiovisuelle Medien
Kamera läuft, Film ab! Bis es soweit ist, muss natürlich viel geplant und vorbereitet werden: Wo kommt die Crew bei einem Auslandsdreh unter? Ist das Stunt-Double gebucht? Und darf hier überhaupt gefilmt werden? Um diese und andere Fragen kümmern sich Kaufleute für audiovisuelle Medien. Während dieser Ausbildung lernst du alles, um zum Organisationstalent hinter der Medienproduktion zu werden.
Was ist ein:e Kauffrau-/mann für audiovisuelle Medien?
- ... organisierst Medienproduktionen
- ... übernimmst kaufmännische Aufgaben wie Buchhaltung und Verträge
- ... vermarktest Produktionen
Kaufleute für audiovisuelle Medien beschäftigen sich mit audiovisuellen Medien – also solchen, die man hören und sehen kann, wie Fernsehsendungen oder Werbespots. Auch Radiosendungen planen sie (obwohl man hier nichts zu sehen bekommt).
Das Stichwort ist die Planung: sie begleiten Medienproduktionen von Anfang bis Ende. Dazu kalkulieren sie die Kosten für eine neue Daily Soap, vereinbaren Verträge mit Darsteller:innen und kümmern sich um die Buchhaltung.
Durch Kauffrauen/-männer für audiovisuelle Medien ist das nötige Equipment vor Ort und jede:r weiß, was zu tun ist. Sie sind auch an der anschließenden Vermarktung von Produktionen beteiligt und holen Lizenzen ein, damit ein Lied am Ende auch in einem Kinofilm genutzt werden darf.
Was macht man dann mit der Ausbildung?
- Film und Fernsehen
- Hörfunk/Radio
- Werbung
- Gaming
Während deiner Ausbildung zum/r Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien lernst du deinen Betrieb ganz genau kennen. Oft winkt daher eine direkte Übernahme und eine Karriere in deinem Ausbildungsbetrieb. Du kannst dir aber auch die andere Seite der Lehrjahre ansehen, wenn du selbst einen Ausbilder:innen-Schein machst. Oder du sammelst Erfahrungen in einer ganz anderen Branche und wechselst zum Beispiel vom Frühstücksfernsehen zum Indie-Musikverlag.
Hast du noch nicht genug vom Lernen? Dann setz noch ein Studium drauf, zum Beispiel im Bereich Medienwirtschaft oder -management. Auch durch eine Weiterbildung zum/r Medienfachwirt:in kannst du die Karriereleiter weiter heraufklettern.
Wie sieht die Ausbildung Kauffrau/-mann für audiovisuelle Medien aus?
Oft kannst du die Ausbildung durch Vorbildung wie ein (Fach-)Abitur verkürzen. Aber auch direkt nach der Real- oder Mittelschule ist ein Start in die Ausbildung möglich.
In der Berufsschule lernst du alles über die Medienwirtschaft: von Buchhaltung über Marketing bis hin zu Vertragsrecht. Deine praktische Ausbildung kann ganz unterschiedlich aussehen. Während in einem Musikverlag Verhandlungen mit Musiker:innen oder die Bewerbung eines neuen Albums auf deiner To-Do-Liste stehen, bist du beim Fernsehen eher an der Organisation von Equipment und Personal für einen Dreh beteiligt. Aber egal in welchem Betrieb: Du lernst die verschiedenen Abteilungen kennen und bekommst vielfältige Einblicke.
Ausbildung im Überblick
Zunächst lernst du die Basics und wichtige Abläufe kennen, die du in einem Medienbetrieb begleiten wirst, zum Beispiel wie du gut recherchierst oder wie ein Drehbuch aufgebaut ist. Auch lernst du, wirtschaftlich zu handeln. So kannst du Preise für Ausrüstung kalkulieren, wasserdichte Verträge aufsetzen und Zahlungen regeln. Da in den Medien oft international zusammengearbeitet wird, wirst du auch von Anfang an darauf vorbereitet, sicher in einer Fremdsprache zu kommunizieren.
Nach dem zweiten Ausbildungsjahr weißt du genau, wen du wie für welches Projekt engagieren musst. Du weißt was zu tun ist, damit Darsteller:innen und Grafikdesigner:innen am Monatsende ihr Gehalt auf dem Konto haben und kennst dich im Projektmanagement aus. Ist der Film im Kasten oder ein neues Logo erstellt, kannst du das Endprodukt hinsichtlich Ton- und Bildbearbeitung beurteilen und im rechten Licht vor Endkund:innen präsentieren.
Audiovisuelle Medien müssen auch beworben werden. Welche Kniffe das Marketing bietet und wie du durch Marktforschung erfährst, was verschiedene Zielgruppen anspricht, lernst du im letzten Ausbildungsjahr. Du weißt, worauf zu achten ist, wenn ein:e Musiker:in T-Shirts zum neuen Album veröffentlichen will oder wie Filme international in die Kinos gebracht werden. Du vertiefst außerdem deine Kenntnisse in der Buchhaltung, lernst verschiedene Finanzierungs- und Förderungsmethoden kennen und kannst am Ende des Jahres analysieren, ob dein Betrieb schwarze Zahlen geschrieben hat.
Zuständig für den schulischen Teil der Ausbildung ist als einzige Berufsschule in Bayern für diesen Fachbereich die Berufsschule für Medienberufe in München.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Was unterscheidet die Ausbildung von anderen Ausbildungen?
- Medienkaufmann/-frau Digital und Print
- Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation
Während zum Beispiel Mediengestalter:innen Bild und Ton technisch arbeiten, begleiten Kaufleute für audiovisuelle Medien die Produktion organisatorisch. Sie sind nicht an den Inhalten beteiligt, lernen die kreativen Köpfe dahinter aber kennen, weil sie ihre Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen koordinieren. Ähnlich arbeiten Mediengestalter:innen Digital und Print, die sich statt mit audiovisuellen, mit Printmedien wie Zeitungen oder Büchern beschäftigen.
Anders als beispielsweise Kaufleute für Marketingkommunikation, spezialisieren sich Kaufleute für audiovisuelle Medien in der Ausbildung nicht auf einen spezifischen Bereich wie Werbung, sondern sind echte Allrounder:innen.