Medientechnolog:in Druck
Du wolltest schon immer mit Farben arbeiten? Du hast die Ruhe für Präzision und Genauigkeit? Dann ist die Ausbildung zum/zur Medientechnolog:in genau richtig für dich. Hier lernst du, Designs in den richtigen Farben erstrahlen zu lassen und bedruckst einfach alles, was nicht schnell genug wegläuft: Werbeplakate, Verpackungen, Produkte. Nur deine Kolleg:innen hoffentlich nicht. Aber was in der Nachtschicht passiert, bleibt in der Nachtschicht.
Was ist ein:e Medientechnolog:in?
Als Medientechnolog:in sorgst du dafür, das Produkte wie Plakate, Flyer und Verkaufsware genau das Design erhalten, das vorgesehen ist. Du arbeitest im Schichtbetrieb in einer Druckerei oder Produktionshalle, erstellst Druckskizzen und Vorlagen am Computer, gibst die Druckaufträge raus und kümmerst dich um die Druckmaschinen. Das heißt, du wartest sie, wechselst und mischst die richtigen Farben, löst Probleme.
Schichtbetrieb heißt Abwechslung, kann aber auch körperlich anstrengend sein. Auch wenn du für deine konzentrierte Arbeit deine Ruhe hast, ist so eine Früh- oder Spätschicht mit deinen Kolleg:innen aber auch immer etwas Besonderes. Während der Rest der Welt noch schläft, bist du schon von arbeitenden Maschinen umgeben. Maschinen, die dir als Medientechnolog:in gehorchen und genau das tun, was du ihnen vorgibst.
Übrigens gibt es auch die barrierefreie Ausbildung zum/zur Fachpraktiker:in für Medientechnologie Druck! Die Ausbildung kann auch ohne Schulabschluss begonnen werden und ist etwas kürzer. Sie richtet sich an Personengruppen mit Einschränkungen, vermittelt im Prinzip aber die gleichen Kenntnisse und Fähigkeiten.
Was macht man dann mit der Ausbildung?
- Druckerei
- Produktion
- Verlagswesen
- Marketing und Design
Die Ausbildung zum/zur Medientechnolog:in bereitet dich darauf vor, in einer Druckerei oder einer Produktionshalle mit Druckmaschinen zu arbeiten. Das heißt, du wirst auch im Berufsalltag viel mit der Druckeinstellung, den richtigen Farben und dem Umgang mit Druckmaterialien für Produkte wie Zeitungen, Magazine oder Plakate zu tun haben.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, dich schon in der Ausbildung auf Fachgebiete zu spezialisieren. Als Meidentechnolog:in für Siebdruck geht es zum Beispiel nicht mehr nur darum, Drucke auf Papier oder Laminat zu bringen - hier lernst du auch, wie du Glas, Keramik, Metall und Kunststoffe bedruckst. Dabei arbeist du mit Siebdruck-Schablonen. Ein Verfahren, das übrigens trotz neuester, maschineller Technik schon im Mittelalter verwendet wurde!
Wenn dich auch interessiert, wie es nach dem Druck mit der Ver- und Bearbeitung von Druckerzeugnissen weitergeht, gibt es schließlich auch die Ausbildung zum/zur Medientechnolog:in Druckverarbeitung. Die sind zum Beispiel in der Produktion von Büchern, Magazinen und Zeitungen gefragt, da du in der Ausbildung lernst, wie du bindest, zusammenfügst, steckst und Druckerzeugnisse so miteinander verbindest, dass sie halten.
Wie sieht die Ausbildung Medientechnolog:in aus?
Schon in der Ausbildung wirst du die Arbeit im Schichtbetrieb kennenlernen. Ein üblicher Tagesablauf beginnt damit, die Schichtübernahme zu machen. Das heißt deine Kolleg:innen zeigen dir den aktuellen Stand des Drucks und der Produktion, du wartest mit deinen Ausbilder:innen gemeinsam - und später selbstständig - die Druckmaschinen und kümmerst dich darum, das alles läuft.
Dann gehst du die Aufträge durch, die für dich reingekommen sind und an denen du arbeitest. Hier siehst du die Vorgaben vom Kunden und erstellst in Grafikprogrammen Skizzen, um eine Vorstellung davon zu geben, wie das Ganze aussehen wird. Und dann geht es in den Druck!
Während der Ausbildung kannst du allerdings einiges an Abwechslung erwarten. Du wirst Magazine, Zeitungen, Plakate, Flyer, Produktverpackungen und vieles mehr drucken können. Und jeder Druck hat ganz eigene Anforderungen: das Firmenlogo soll auf einem bestimmten Papier gedruckt werden, damit die Firmenfarben schön glänzen? Das heißt du legst entsprechende Vorgaben bei der Druckmaschine fest, koordinierst die Farben und oft schützt die Druckerzeugnisse im Nachgang noch mit Folien, die präzise aufgetragen werden müssen.
Auch wirst du viel Handarbeit lernen. Das Plotten, oder Ausstanzen von Formen und Grafiken erfolgt sowohl per Hand, als auch mit der Maschine. Mit der Hand ist es oft schneller und präziser, vor allem wenn du irgendwann das richtige Händchen dafür hast. Auch die Veredelung durch Lakieren oder Kaschieren, also die Verbindung von mehreren Lagen um den Druck zu stärken, werden zu deinen Aufgaben gehören. Und natürlich die Wartung und Reinigung der Maschinen.
Dich erwarten drei Ausbildungsjahre, üblicherweise in einer Druckerei. Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, wirst du nebenher die Berufsschule besuchen. Der Fokus liegt dabei auf Technik und Mathematik, für die Bedienung von Maschinen und die Berechnung von Maßen und Größen.
Ausbildung im Überblick
Im ersten Ausbildungsjahr geht es natürlich darum, die verschiedenen Drucktechniken, Verfahren und die dazugehörigen Maschinen und Programme kennenzulernen. Zum Beispiel:
- Offset-Druck, wo Druckplatte und bedrucktes Material sich nicht direkt berühren, sondern die Farbe über Gummirollen weitergegeben wird.
- Digitaldruck, wo es gar keine Druckschablone gibt, sondern die Daten direkt vom Computer über die Maschine auf das bedruckte Material gebracht werden.
- Sowie das Bedrucken von verschiedenen Materialien wie Etiketten, Verpackungen, Tapeten.
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen zu den Druckverfahren und im Betrieb gleich die Umsetzung an der Maschine.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Druckverfahren- und Methoden sowie Veredelungen und Kombinationsverfahren. Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du zusätzliche Module wählen, um dich in Bereichen wie Bogendruck, Druckweiterverarbeitung oder künstlerischen Druckverfahren zu spezialisieren. Gleichzeitig vertiefst du natürlich dein Wissen im Umgang mit den Druckmaschinen, den Druckmaterialien und Farben.
Im letzten Ausbildungsjahr geht es dann viel um Eigeninitiative. Im industriellen Betrieb lernst du, gerade bei größeren Druckmaschinen, die verschiedenen Rollen von Druckhelfer, zweitem Drucker und erstem Drucker kennen. Diese Aufteilung garantiert den reibungslosen Ablauf des Druckprozesses, da sich Jeder auf einen eigenen Bereich des Drucks konzentriert: Konzeption und Planung, Einstellung der Maschine und Kontrolle sowie Lagerung der Druckerzeugnisse.
Dein Ziel wird es voraussichtlich sein, eine Festanstellung in deinem Lehrbetrieb zu erhalten. Zusätzlich kannst du auch auf eine Meisterprüfung hinarbeiten. Das erfordert aber mehr Studium und ist zur Zeit auch in Bayern nicht möglich.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Was unterscheidet die Ausbildung von anderen Ausbildungen?
Mediengestalter:innen Digital & Print designen Bilder und Layouts für Print- und Online-Produkte. Sie leisten also oft die Vorarbeit für deine Tätigkeit als Medientechnolog:in. Wenn dich also mehr der grafische und künstlerische Aspekt der Erstellung von Designs, Grafiken und Formen interessiert, schau dir doch die Ausbildung an.
Gestalter:innen für visuelles Marketing sind auch stark praxisorientiert und benötigen handwerkliches Geschick. Hier arbeitest du aber für gewöhnlich nicht in Druckereien oder Produktionshallen, sondern in Studios oder Werkstätten und bringst das Design von Produkten, Möbeln oder Fashion von der digitalen Vorlage über Verarbeitung und Handwerk in eine materielle Form. Auch hier geht es um Farben und den technischen Bereich der Herstellung, schau dich gerne um, wenn dir das mehr zusagt, als Druck.