Musikproduzent:in
Zu Hause auf seiner Gitarre klimpern kann jede:r. Aber wie wird ein Song zum Hit, wie entsteht ein ganzes Album und wie kommt es in die Läden bzw. zum Streaming-Portal? Das alles liegt in der Hand von Musikproduzent:innen. Ihnen gelingt der Spagat zwischen dem, was Künstler:innen wollen, und dem, was kommerziell erfolgreich ist. Und jede:r weiß: Spagat ist nicht so einfach.
Was ist ein:e Musikproduzent:in?
Als Musikproduzent:in bist du das Bindeglied zwischen Künstler:innen und dem Musiklabel. Dein Interesse gilt dem künstlerischen Produkt, also der nächsten Single, dem nächsten Album oder Video eines bzw. einer Künstler:in. Deine Aufgabe ist es, die kommerzielle und künstlerische Seite in Einklang zu bringen. Du achtest auf die Produktionskosten und setzt alle Hebel in Bewegung, damit sich Künstler:innen frei entfalten können.
Daher bist du vor, während und nach einer Aufnahme aktiv, kümmerst dich um das Tonstudio und verpflichtest Musiker:innen. Bei Aufnahmen bist du manchmal als Toningenieur:in, als Texter:in oder auch als Musiker:in mittendrin. Ist das Musikwerk fertig, kümmerst du dich im den Vertrieb. Über den gesamten Produktions- und Vertriebszeitraum hast du die Kosten fest im Griff.
Wie sieht der Beruf Musikproduzent:in aus?
- … konzipierst den Produktionsplan für ein Musikalbum
- … bist bei den Aufnahmen und der Postproduktion dabei
- … bringst das Album in den Handel
Am Anfang steht der Produktionsplan, den du erstellst und mit dem du festlegst, wann welche Schritte im Rahmen der Produktion, etwa eines Albums, stattfinden. Anschließend buchst du Proberäume, Tonstudios, eventuell Studiomusiker:innen und Techniker:innen.
Während der Aufnahmen unterstützt du die bzw. den Toningenieur:in und berätst die Künstler:innen in Sachen Instrumentalisierung, musikalischer Stil oder Klang. Du entscheidest am Ende auch, welche Aufnahmen, die sogenannten Takes, verwendet werden sollen.
Anschließend bist du in der Postproduktion dafür verantwortlich, dass aus den einzelnen Liedern ein klanglich stimmiges Gesamtwerk entsteht. Dafür stehen dir zahlreiche Soundeffekte zur Verfügung, die du blind beherrschst. Nach dem Mixen und Mastern sorgst du dafür, dass die neue Scheibe in den Handel kommt.
Welche Jobs gibt es für Musikproduzent:innen?
- Musiklabels
- Musikproduktionsfirmen
- Film und Fernsehen
Als Musikproduzent:in kannst du sowohl freiberuflich als auch fest angestellt arbeiten. Musiklabels oder Produktionsfirmen haben häufig ein paar festangestellte Musikproduzent:innen, die in der Regel aber sehr erfahren in ihrem Job sind. Dagegen führen diese Unternehmen auch ein Pool an Freiberufler:innen. Dein Ziel muss es sein, hier hineinzukommen, um regelmäßig mit Produktionsaufträgen versorgt zu werden.
Kein Film und keine TV-Sendung kommen ohne Musik aus. Auch hierfür braucht es Produzent:innen, die Musik komponieren oder arrangieren, mit einem Ensemble einspielen und abmischen. Hierbei spielt der Vertrieb von Film- und TV-Musik keine Rolle, dafür aber vielmehr das Urheberrecht, denn als Komponist:in oder Arrangeur:in erhältst du durch die Verbreitung deiner Musik Tantiemen, also eine finanzielle Vergütung.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Wie wird man Musikproduzent:in?
Eine Ausbildung als Musikproduzent:in wie bei kaufmännischen oder handwerklichen Berufen gibt es nicht. Eigentlich kann sich jeder Musikproduzent:in nennen, denn der Begriff ist auch nicht geschützt. Gute Chancen hast du aber, wenn du dich bereits im Musikbusiness betätigt hast, etwa als DJ:ane, Künstler:in, Musiker:in oder Manager:in. Erfahrung ist hier das A und O – und natürlich gute Kontakte.
Darüber hinaus gibt es auch vereinzelt Studienangebote wie etwa an der Deutschen POP Akademie oder der Hochschule Macromedia, an denen du Musikproduktion studieren kannst. Die POP Akademie bietet sogar eine Ausbildung als Musikproduzent:in an.