Sprecher:in
Hat man dir schon einmal gesagt, dass du eine schöne Stimme hast? Vielleicht bist du dann der oder die nächste Tagesschau-Sprecher:in. Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, wie du als Sprecher:in dein Geld verdienen kannst. Allerdings reicht es nicht aus, nur eine schöne Stimme zu haben.
Was ist ein:e Sprecher:in?
- … liest Texte ein, etwa als Fernseh- oder Radiomoderator:in
- … synchronisierst in einem Tonstudio die Stimme eines oder einer ausländischen Schauspieler:in
- … sprichst Hörbuchrollen ein
Als Sprecher:in ist deine Stimme dein Werkzeug. Wie ein Handwerker, der mit einem Hammer umgeht, kannst du deine Stimme auf verschiedene Art und Weise einsetzen: Sie klingt zum Beispiel sachlich, wenn du einen Nachrichtentext sprichst oder fröhlich, wenn du eine Radioshow moderierst. Das heißt allerdings auch, dass man dir den Stress oder die schlechte Stimmung, die du vielleicht gerade hast, nicht an deiner Stimme anmerken darf.
Als Synchron- und Hörbuchsprecher:in kannst du außerdem verschiedene Stimmcharaktere sprechen, sodass du mit deiner Stimme Schauspieler:innen oder Rollen einen ganz bestimmten Charakter verleihst. In diesem Job stehst du in einem Tonstudio in einer Sprecher:innenkabine und sprichst den Text einer Rolle ein – und das zum Teil mehrfach hintereinander.
Was macht man dann mit der Ausbildung?
- Rundfunkanstalten
- Film- und Audiowirtschaft
- Werbung
Deine Einsatzmöglichkeiten als Sprecher:in sind durchaus vielfältig, zumal in jüngster Vergangenheit auch immer mehr Spieleentwickler Sprecher:innen einsetzen. Nach wie vor werden Sprecher:innen aber vor allem im Fernsehen und Radio benötigt: zum einen als Moderator:innen, zum anderen für Hörfassungen. Immer mehr TV-Sendungen werden mit Hörfassungen versehen, d. h., jemand spricht über das, was gerade auf dem Bildschirm abläuft. Hörfassungen werden für Menschen mit Sehbehinderung entwickelt.
Ansonsten sind Synchronsprecher:innen natürlich bei der Synchronisierung ausländischer Filme gefragt. Hierbei kommt es vor allem darauf an, den Charakter eines oder einer Schauspieler:in stimmlich wiederzugeben. Ein Raubein klingt halt anders als ein Muttersöhnchen. Diese Eigenschaft ist auch wichtig, wenn du Hörspiele einsprechen willst. Auch dabei musst du mit deiner Stimme in verschiedene Rollen schlüpfen können.
Zuletzt braucht auch die Werbung gute Sprecher:innen. Hier kommt es vor allem darauf an, eine prägnante Stimme zu haben, die idealerweise den Konsument:innen im Gedächtnis bleibt oder mit der sie positive Gefühle verbinden. Über deine Stimme werden quasi die positiven Eigenschaften des beworbenen Produkts transportiert.
Wie sieht die Ausbildung Sprecher:in aus?
Eine Ausbildung als Sprecher:in, die zum Beispiel mit der als Tischler:in oder Friseur:in vergleichbar ist, gibt es nicht. Der Beruf als Sprecher:in ist nicht näher definiert, weshalb sich eigentlich jeder als Sprecher:in bezeichnen kann. Wer es aber zu etwas bringen will, sollte seine Stimme schulen und praktische Erfahrungen sammeln.
Das geht zum Beispiel an speziellen Akademien und Schulen, die eine Sprechausbildung anbieten. Hier wird dir beigebracht, deine Stimme so einzusetzen, dass du wie ein:e Nachrichtensprecher:in klingst. Man zeigt dir, wie man mit der Stimme Gefühle transportiert. Vor allem geht es auch darum, beim Sprechen richtig zu atmen. Hier ähnelt die Sprech- sehr der Gesangsausbildung.
Auch im Rahmen des Volontariats, der Ausbildung als Journalist:in, findet in der Regel eine Sprechausbildung statt, wenn du bei einem Fernseh- oder Radiosender volontierst. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Ausbildung aber mehr auf der journalistischen Arbeit als auf dem Sprechen.
Ausbildung im Überblick
Ganz so einfach ist es mit dem professionellen Sprechen dann doch nicht. Um verständlich sprechen zu können, durchläufst du ein Körper-, Atem- und Stimmtraining. So wie Musiker:innen üben, ihr Instrument zu spielen, übst du, deine Stimme einzusetzen. Dazu sprichst du sehr unterschiedliche Texte wie zum Beispiel Werbetexte, Literatur, Hörspiele, Erklärtexte usw.
Vielleicht hast du schon mal Profi-Sprecher:innen gesehen, die ganz viele verschiedene Stimmen sprechen konnten: Von hohen, fiepsigen bis hin zu tiefen, brummenden Tönen, wie man sie von Figuren aus Animationsfilmen kennt. Wie du deine Stimme einsetzt, um solche Sprechcharaktere zu entwickeln, wird dir in der Ausbildung beigebracht.
Zur Ausbildung als Sprecher:in gehört auch die Textarbeit. Du lernst, wie man Texte so aufbaut, dass sie beim Hören verständlich sind. Nicht alles, was geschrieben wird, kann man sich leicht merken, wenn man das Geschriebene vorgelesen bekommt. Deshalb müssen Texte, die gesprochen werden, auf spezielle Art und Weise aufgebaut sein.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Was unterscheidet die Ausbildung von anderen Ausbildungen?
- Schauspieler:in
- TV- oder Radiojournalist:in
- Redner:innen/Moderator:innen
Bei der Ausbildung als Schauspieler:in oder Journalist:in ist das Sprechen nur ein Teil deiner Arbeit. Schauspieler:innen lernen natürlich, auf der Bühne zu sprechen und ihre Stimme an die jeweilige Rolle anzupassen. Bei TV- und Radiojournalist:innen geht es eher um den nüchternen Vortrag von Nachrichten.
Das ist bei der Ausbildung als Redner:in oder Moderator:in natürlich anders. Hier steht die Sprechausbildung im Fokus. Auch für die Ausbildung als Redner:in oder Moderator:in existieren spezielle Akademien und Schulen. Im Vergleich zu Sprecher:innen geht es bei dem oder der Redner:in und Moderator:in aber noch mehr um Bühnenpräsenz und Ausstrahlung.
Gemein ist allen, dass man später in der Regel als Freiberufler:in arbeitet, also keine Festanstellung hat, sondern immer wieder Projekte finden muss, für die man als Sprecher:in eingesetzt wird. Wenn du es auf den Olymp, zum Beispiel in die Nachrichtensendung eines TV-Senders, geschafft hast, kannst du aber parallel auch als Moderator:in arbeiten. Einige Tagesschau-Sprecher:innen sind oder waren auch Moderator:innen zum Beispiel in Talkshows.