Fünf Tipps von Introvertierten für Introvertierte! Wie sich eine Messe überleben lässt, ohne nach fünf Minuten eine leere soziale Batterie zu haben.
Wer als introvertierte Person frisch aus der Schule oder dem Studium in die Medienbranche einsteigen will, hat es ohne Netzwerk oft schwer. Ein solches durch Ansprechen fremder Menschen mitten im Trubel großer Messen und Konferenzen aufzubauen, scheint da schon fast unmöglich.
Doch die Erfahrung zeigt: Mit ein paar Tricks lässt sich auch dies schaffen. Mein Name ist Jan und ich bin ebenfalls introvertiert. In diesem Text gebe ich euch Tipps mit, die ihr als Ausbilder:innen euren introvertierten Schüler- und Student:innen mitgeben könnt, bevor sie auf eine Messe wie die Media For You oder GG Bavaria gehen.
Bevor es losgeht, noch die allerwichtigste Grundregel, die alle im Hinterkopf behalten sollten: Wer auf einer Messe einen Stand hat, ist primär da, um zu quatschen! Hier gibt es zwar ein paar Unterschiede, z. B. wollen Menschen auf Berufsmessen euch einen Job geben (sonst wären sie nicht da!), während auf Messen wie der Gamescom oft Produkte verkauft werden sollen. Aber auch dort könnt ihr vor allem mit Indie Devs quatschen und euch zumindest vernetzen.
Tipp 1: Angesprochen werden
Eine der größten Hürden für Introvertierte ist es, andere Menschen anzusprechen. Dies kann umgangen werden, indem Leute euch ansprechen. Tragt dafür Conversation Pieces, also Eisbrecher, mit euch herum. Das kann ein lustiges Hemd, auffälliger Hut, ein witziger Gegenstand oder Merch von Tools sein, die ihr besonders gerne nutzt (z. B. Froggy Hat, Godot Plush oder ein Pin). Dadurch könnt ihr euch auch eine Art Markenzeichen aufbauen, an dem ihr immer wieder erkannt werden könnt. Natürlich sollte das Conversation Piece auch zu euch und der Messe passen.
Tipp 2: Ansprechen leichter gemacht
Für den Gesprächseinstieg ist ein Eisbrecher wichtig. Hierfür könnt ihr euch einfach die Tipps von oben schnappen. Haben die Leute einen Stand, ist es natürlich wichtig, sie auf ihr Ausstellungsstück anzusprechen. Wenn ihr die Menschen bereits aus Podcasts, von öffentlichen Auftritten oder aus Zeitungsartikeln kennt, ist das natürlich auch ein super Eisbrecher. Überlegt euch einfach ein paar Fragen, die universell einsetzbar sind, auf die ihr dann zurückgreifen könnt.
Tipp 3: Lasst die Leute reden
Für Gespräche solltet ihr die 70-30 Regel im Hinterkopf behalten, d. h. 70 % der Zeit sollte die andere Person reden. Menschen lieben es einfach über sich selbst zu reden. Ihr kommt dann als gute Zuhörer:innen rüber und könnt etwas Energie sparen. Solltet ihr angesprochen werden, könnt ihr auch versuchen, die Initiative umzudrehen, indem ihr einfach zurück fragt: „Was machst du denn so (beruflich)?“ Generell sind Rück- und Folgefragen immer hilfreich.
Tipp 4: Teamwork makes the dream work
Seid ihr mit Freund:innen unterwegs, seid ihr auch automatisch in der Überzahl. Das macht nicht nur das Ansprechen leichter, sondern spart euch auch Energie. Geteiltes Leid ist halbes Leid! Durch reine Präsenz seid ihr dennoch Teil des Gesprächs. Dennoch nicht vergessen: Kurz vorstellen solltet ihr euch trotzdem!
Tipp 5: Macht Pausen!
Nicht nur im Unterricht, sondern auch in sozialen Situationen sind Pausen unglaublich wichtig. Achtet darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, frische Luft zu schnappen, genug zu essen (besonders Obst) und zu trinken.
Auch Lautstärke kann stressen. Da helfen Ohrenstöpsel. Außerdem solltet ihr auch ausreichend schlafen, so habt ihr einfach mehr Energie für den Tag.

Ein Artikel von

Jan Robert Nothacker
Jan Nothacker ist angehender GameDev und arbeitet gerade am Bachelortitel im Studiengang "Informatik - Game Engineering" in Kempten im Allgäu. Nebenbei arbeitet Jan als Web-Developer bei CloudWerk GmbH. Darüber hinaus engagiert sich Jan ehrenamtlich in der Studierendenvertretung und setzt sich für queere Rechte im Arbeitskreis Queer an der Hochschule Kempten ein. Hin und wieder gibt Jan zusammen mit Kommiliton:innen im Podcast "Neues aus der Mikrowelle" den anderen Studis hilfreiche Tipps für den Alltag und informiert sie über aktuelle Entwicklungen auf dem Campus.
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