Redakteur:in
Als Redakteur:in bist du Teil einer Redaktion und entscheidest, welche Themen veröffentlicht werden. Weil Redakteur:innen die Themenauswahl treffen, sind sie sehr wichtig, denn sie können gesellschaftliche Diskussionen lostreten. Als Redakteur:in hast du also Einfluss darauf, worüber die Öffentlichkeit spricht.
Was ist ein:e Redakteur:in?
Es gibt keine exakte Definition, was ein:e Redakteur:in im Job macht, denn die Aufgaben sind je nach Arbeitsstelle sehr unterschiedlich. Grundsätzlich geht es darum, dass du Texte schreibst oder die Texte von anderen überprüfst – im Fachjargon auch redigieren genannt.
Heutzutage ist es mit dem Texteschreiben allein aber nicht mehr getan. Viele Redakteur:innen arbeiten crossmedial, das heißt, sie texten nicht nur, sondern erstellen auch Bilder oder Videos, die dann in den sozialen Medien verbreitet werden.
Wie sieht der Beruf Redakteur:in aus?
Der Arbeitstag eines/einer Redakteur:in beginnt mit der Redaktionskonferenz. Die Redaktion kommt zusammen und bespricht, welche Themen recherchiert werden.
Jede:r Redakteur:in macht sich anschließend an die Recherche, das heißt, es werden Informationen und Meinungen zum Thema gesammelt. Dafür suchst du als Redakteur:in Online nach Informationen, sprichst mit Expert:innen und hörst dir die Standpunkte verschiedener Personen oder Gruppierungen an, die mit dem Thema zu tun haben.
Anschließend bereitest du die gesammelten Informationen für die Veröffentlichung vor. Da du meistens nicht alles an Informationen in der Veröffentlichung unterbringen kannst, musst du entscheiden, was wichtig und was unwichtig ist.
Durch die rasante Entwicklung von KIs, wie ChatGPT, gibt es bereits mit Prompt-Redakteur:innen eine neue Fachrichtung. Hier arbeitest du mit künstlichen Sprachmodellen, so genannten "Large Language Models" (LLMs). Du testest Anfragen, "Prompts", und entwickelst Methoden, um die Ergebnisse der KI möglichst effizient in den Redaktionsalltag zu integrieren. Natürlich gehört eine Endkontrolle der Ergebnisse auch weiterhin dazu. Oft müssen die Texte umgeschrieben, ergänzt oder korrigiert werden. Auch Quellenangaben sind bei den meisten LLMs noch immer sehr unzuverlässig und müssen geprüft werden.
Welche Jobs gibt es für Redakteur:innen?
- Zeitungs- und Zeitschriftenverlage
- TV- und Radiosender
- Kommunikationsabteilung eines Unternehmens
- Agentur
- Freie:r
Nicht jede:r Redakteur:in ist Journalist:in, und nicht jede:r Journalist:in ist auch Redakteur:in. Als Redakteur:in bist du fest bei einem Verlag, einem Sender, einer Agentur oder in der Kommunikationsabteilung eines Unternehmens angestellt. Zudem gibt es auch freie Redakteur:innen, die theoretisch für mehrere Auftraggeber arbeiten können, in der Praxis allerdings häufig scheinselbständig und nur für ein Unternehmen tätig sind. Gerade bei den öffentlich-rechtlichen Medien oder in Printredaktionen bezeichnet man freie Redakteur:innen auch alse “feste Freie”.
Als Redakteur:in kannst du dich auf ein Themengebiet, ein sogenanntes Ressort spezialisieren. Die Ressorts reichen von Politik über Kultur bis Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Meinung und Debatte, Sport oder auch Lokales. In Deutschland gibt es zudem viele Fachzeitschriften in Bereichen wie Musik, Technologie oder Kunst. Auch diese Zeitschriften brauchen Redakteur:innen.
Mit entsprechender Arbeitserfahrung kannst du später Redaktionsleiter:in, CvD (Chef:in vom Dienst), oder Chefredakteur:in werden. In diesen Positionen in der Leitung wirst du selbst nicht mehr so viel schreiben. Deine Aufgaben liegen dann hauptsächlich darin, andere Redakteur:innen zu managen, zu organisieren und den Ablauf in der Redaktion zu planen.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Arbeitgeber für Medienberufe in Bayern.
Wie wird man Redakteur:in?
Der Job als Redakteur:in ist für viele ein Traumjob, deshalb gibt es mehr Bewerber:innen als offene Stellen. Das A und O ist praktische Erfahrung und oft - aber nicht zwingend - auch eine solide akademische Ausbildung. Durch Praktika kannst du Kontakte knüpfen und Einblick in die Arbeit von Redakteur:innen gewinnen. Nicht selten werden aus Praktikant:innen später freie Mitarbeiter:innen.
Für den Einstieg als Redakteur:in wird ein Studium vorausgesetzt. Zwar ist auch der Quereinstieg möglich, aber die Chance sind gering. Wenn du praktische Erfahrung vorweisen kannst, spielt es hingegen keine große Rolle, ob du Journalismus oder ganz was anderes studiert hast. Die Redakteursausbildung wird als Volontariat oder kurz Volo bezeichnet. Es dauert zwei Jahre. Kürzer ist eine Ausbildung an einer Journalistenschule - und für viele immer noch ein Königsweg in den Journalismus. Die muss allerdings selbst oder durch ein Stipendium finanziert werden.
Als ausgebildete:r Redakteur:in hast du die Chance, schnell Verantwortung zu übernehmen. In vielen Redaktionen gibt es den oder die Chef:in vom Dienst (CvD). Große Zeitungen oder Magazine wie „Bild“ oder „Spiegel“ unterhalten mehrere Redaktionen, die von dem/der Redaktionsleiter:in geführt werden. Die Gesamtverantwortung trägt letztendlich der/die Chefredakteur:in.