Software Engineering
Ohne „Computer“ geht in unserer Welt praktisch nichts: Kein modernes technisches System kommt mehr ohne Software als zentralen Baustein aus. Im Studium Software Engineering lernst du die Software- und Datenbankstrukturen kennen, die unter anderem Smart Home, Streaming, Onlineshopping und – mittlerweile – Auto fahren erst möglich machen.
Welche Studiengänge für Software Engineering gibt es in Bayern?
Was ist Software Engineering?
- Mathematik und Informatik
- Betriebswirtschaftliche Elemente
- KI und Mensch-Maschine Interaktion
Software Engineering befasst sich mit Software- und Datenbankstrukturen, um ein reibungsloses Arbeiten von und mit softwaregestützten Systemen zu ermöglichen. Dabei geht es beim Software Engineering nicht nur um die Entwicklung von Software, sondern gerade auch um das Dahinter. Es geht um das Betreiben von Software unter Nutzung der Informationstechnik, genauso wie um die technischen Geräte und die Systemsoftware, die zum Betrieb oder zur Softwareentwicklung verwendet werden. Dabei werden sowohl technische als auch betriebswirtschaftlich orientierte Fragestellungen behandelt.
Um dieses breit gefächerte Inhaltsprofil zu bedienen, ist Software Engineering zwangsläufig mehr als bloßes Programmieren. Projektmanagement, Risikomanagement, Qualitätsmanagement und Systemdesign sind elementare weitere Säulen des Software Engineering und Anknüpfungspunkte an die BWL. Die Informatik stellt bei alle dem das Fundament dar, entsprechend zahlenlastig geht’s zur Sache. Wer Software Engineering studieren möchte, sollte also auch Begeisterung für Mathe mitbringen.
In der Praxis reichen die Inhalte des Software Engineering in praktisch jeden Lebensbereich hinein, ob Kaffeemaschine, Auto oder Laptop bis hin zu Mensch-Maschine-Interaktion, Virtual und Augmented Reality.
Passt der Studiengang Software Engineering zu dir?
- Komplexe Probleme? Genau mein Ding.
- Programmieren? Logisch.
- Englisch? Oh, it’s my second mother tongue.
- Mit Sofware Geld verdienen? Will ich wissen.
Du hast Bock auf Programmieren, löst gerne komplexe Probleme, kannst abstrakt und analytisch denken und arbeitest organisiert? Wenn etwas nicht klappt, spornt dich das eher an als dass du aufgibst, und du findest Lösungen, wo andere noch nicht einmal ein Problem erkannt haben? Darüber hinaus liebst du es mit Zahlen zu spielen – Stichwort: Mathe –, hast im Idealfall schon etwas Vorerfahrung in Sachen Programmiersprachen und stehst in der Schule mit Englisch nicht auf Kriegsfuß. Und du willst nicht nur die optimale Software liefern und pflegen, sondern auch wissen, wie man damit Geld verdienen kann. Wenn du dich hier wiedererkennst, ist Software Engineering dein Studiengang.
Formale Voraussetzungen, um Software Engineering zu studieren, sind für die Bachelor-Studiengänge das Abitur, für die Masterstudiengänge ein bereits abgeschlossenes Bachelor-Studium in einer verwandten Fachrichtung, in der Regel Informatik. Dazu haben die jeweiligen Hochschulen eigene Zugangs- und Bewerbungsverfahren.
Was macht man dann mit Software Engineering?
Da mittlerweile nahezu in jedem technischen Gerät eine Software steckt , wirst du in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen gefragt sein, vom international tätigen Großkonzern über mittelständische Unternehmen bis zum Startup. Ob Versanddienstleister, Streamingplattform, Automobilhersteller, Haushaltsgerätehersteller oder Tech-Unternehmen: Chancen ergeben sich für Software Engineers nahezu überall.
Mögliche Branchen, in denen du als Software Engineer Fuß fassen kannst:
- Automobilindustrie
- Computerspiel-Industrie
- Medizintechnik
- Versand-, Transport- und Logistik-Industrie
- Forschungsunternehmen
- IT-Industrie
- Kommunikationsindustrie
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Medienunternehmen in Bayern.
Wie sieht der Studiengang Software Engineering aus?
Das Studium, Bachelor wie Master, gliedert sich grob in drei Phasen: Grundlagen, Vertiefung, Praxis. Während die Grundlagen und vertiefenden Inhalte als Präsenzstudium und im Selbststudium gelehrt werden, wird die Praxis zusätzlich über Praxissemester im Rahmen eine Praktikums abgeholt. Ebenfalls zum Praxisteil zählt die Abschlussarbeit (Bachelor- oder Master-Arbeit), in der eine fachspezifische Fragestellung theoretisch und/oder praktisch bearbeitet wird.
Studium im Überblick
Im ersten Studienabschnitt werden die Grundlagen vermittelt. Je nachdem, ob es sich um einen Bachelor- oder Masterstudiengang handelt, unterscheiden sich diese thematisch. Im Bachelor gilt es, grundlegende Kenntnisse in Informatik und Mathematik zu erhalten, gepaart mit Einblicken in relevante betriebswirtschaftliche Fachbereiche wie Marketing oder Unternehmensentwicklung. Im Master rücken direkt Software Engineering, Datenbank-Entwicklung und Formale Methoden in den Fokus, also Voraussetzungen für das Funktionieren von Software.
Auf die Grundlagensemester folgen Vertiefungssemester. In diesen kannst du durch die Wahl bestimmter Projekte oder Wahl-Pflichtmodule bereits deine individuellen Interessen gewichten. Diese können sowohl in der Softwareentwicklung, der Mensch-Maschine-Interaktion, App-Entwicklung oder auch im betriebswirtschaftlichen Bereich liegen.
Das gesamte Studium über wirst du konkrete Fragestellungen bearbeiten und Softwareprojekte umsetzen. „Richtig praktisch“ wird es dann aber im Praxissemester. Sowohl beim Bachelor wie auch beim Master ist ein Praxissemester mit Praktikum fest eingeplant. Dieses kannst du oft auch im Ausland absolvieren. Den Studienabschluss bildet deine Abschlussarbeit, für die jeweils das letzte Semester reserviert ist.
Was ist der Unterschied zu anderen Studiengängen?
Informatik, Mathematik, Betriebswirtschaftslehre – allein, dass diese drei eigenständigen Disziplinen im Studium Software Engineering immer wieder aufpoppen, zeigt die Besonderheit: Es kombiniert Inhalte aus verschiedenen Welten. Und unterscheidet sich damit von den „reinen“ Studiengängen.
Auch mit Medieninformatik oder Visual Computing hat Software Engineering Berührungspunkte, jedoch ist der Fokus dieser Studiengänge ein anderer. Medieninformatik konzentriert sich unter anderem auf elektronisches Publizieren, Sprachtechnologie, Nutzung digitaler Medien sowie die Gestaltung von multimedialen und multimodalen Informationssystemen, beschränkt sich also auf „Medien“. Bei Visual Computing wiederum dreht sich alles um Bilder – auch Bewegtbild – und deren (Re-)Produktion, Verbreitung und Nutzung, auch dies ist eine engere Fassung als Software Engineering als Ganzes. Zur Wirtschaftsinformatik grenzt sich der Studiengang Software Engineering insofern ab, als der Fokus klar auf den Informatikinhalten liegt und weniger auf der Betriebswirtschaftslehre.