Kulturjournalismus
Du interessierst dich für Literatur, Film & Fernsehen, Theater und Kunst? Du willst Journalist:in werden, hast aber gar keine Lust auf den ganzen Politik-Stress? Dann ist Kulturjournalismus genau das Richtige für dich!
Welche Ausbildungsmöglichkeiten für Kulturjournalismus gibt es in Bayern?
Was ist Kulturjournalismus?
Als Kulturjournalist:in bist du für den Kulturteil bzw. den Feuilleton eines Mediums zuständig. Dieser lässt sich neben Politik, Sport, Wirtschaft und dem Lokalteil in fast jeder Zeitung finden und richtet sich an ein kulturell interessiertes Publikum. Wie der Name bereits erahnen lässt, beschäftigt sich diese Unterform des Journalismus mit Kultur. Klingt langweilig? Von wegen! Als Kulturjournalist:in schreibst du Kritiken über die aktuellen Buchtrends, den neuesten Hollywood-Hit oder ein gerade erst erschienenes Musikalbum. Dafür gehst du auf Premieren und bekommst teilweise sogar die Chartstürmer aus der Musikbranche vorab zugeschickt. Auch in der Theater- und Kunstwelt bist du unterwegs und berichtest von Aufführungen und Ausstellungen – und auch mal von der Club-Eröffnung, bei der du natürlich live dabei bist.
Außerdem interviewst du Künstler:innen, Musiker:innen, Autor:innen, Schauspieler:innen und Co. oder porträtierst diese für deine Leser:innen. Das machst du nicht nur am Telefon, sondern auch bei Premieren oder Backstage bei Konzerten.
Auch Gamer:innen können hier voll auf ihre Kosten kommen! Inzwischen ist die Spieleindustrie ein fester Bestandteil unseres Alltags und eine ziemlich große Branche. Daher werden auch Rezensionen zu den neuesten Games immer wichtiger. Und die schreiben unter anderem auch Kulturjournalist:innen.
Was macht man dann mit Kulturjournalismus?
Wenn du dein Studium abgeschlossen hast, geht es an die Jobsuche. Irgendwas mit Kultur. Und Journalismus. Tatsächlich hast du eine ziemlich große Auswahl. Fast jede Tageszeitung verfügt über eine Kultursparte. Hier hast du oft die Wahl zwischen Print- und Digitalredaktion. Dazu kommen Wochen- und Wochenendzeitungen. Auf dem Zeitschriftenmarkt gibt es auch noch etliche Jobmöglichkeiten für dich. Neben Fachmagazinen (zum Beispiel aus dem Musikbereich) gibt es unzählige Marken aus verschiedenen Bereichen, die eine Kultur-Rubrik haben. Hier kommt es ganz darauf an, wofür dein Herz schlägt und welche Marken du gut findest.
Außerdem kannst du fürs Radio, Fernsehen oder für Nachrichtenagenturen arbeiten. Es gibt auch einige Unternehmen, die immer auf der Suche nach talentierten Autor:innen für den Blog oder die Website sind. Du kannst auch als Freiberufler:in arbeiten und so für verschiedene Marken und Medien tätig werden.
Einige Redaktionen bestehen trotz Studium auf ein Volontariat oder Berufserfahrung. Hier bietet sich auch ein Praktikum oder eine Tätigkeit als Werkstudent:in oder Aushilfskraft während des Studiums an.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Medienunternehmen in Bayern.
Wie sieht der Studiengang Kulturjournalismus aus?
Je nach Studiengang lernst du zunächst die Grundlagen des Journalismus kennen. In diesem Zusammenhang lernst du auch, wie man jemanden interviewt, Portraits und Kritiken schreibt, recherchiert, Themen findet und welche Regeln es im Journalismus gibt.
Ist dein Studium auf Kulturjournalismus ausgerichtet, tauchst du natürlich sehr viel tiefer in die Materie ein, als in einem übergreifenden Journalismus-Studium. Das Kooperationsangebot der Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München ist übrigens der einzige Kulturjournalismus-Studiengang im deutschsprachigen Raum. Hier lernst du in vier Semestern und zwölf Modulen alles, was du über den Ressortbereich Kultur wissen musst. Von Kunst- und Kulturdiskurs über journalistische Darstellungsformen und crossmediale Medienproduktion bis hin zu Formatentwicklung und Medienforschung ist alles dabei.
Du kannst auch über ein Studium im Bereich Kommunikationswissenschaften zum Kulturjournalismus kommen. Eine andere Einstiegsmöglichkeit ist ein Studium in deinem Kulturbereich. Du kannst zum Beispiel Kunst, Musik oder Literatur studieren. Sofern du ein gewisses Talent zum Schreiben hast und dazu bereit bist, über Praktika Erfahrungen zu sammeln oder ein Volontariat anzuhängen, steht deiner Karriere im Kulturjournalismus nichts mehr im Weg.
Studium im Überblick
Wer in der Kultur arbeitet, sollte Kultur auch leben und lieben. Du solltest dich daher stets darüber informieren, was in deinem Bereich gerade so los ist – auch während des Studiums! Versuch Hausarbeiten und Schreibübungen gleich so zu gestalten, wie du dir das für deine berufliche Zukunft vorstellst.
Bei einer Kritik geht es darum, wie du das Produkt empfindest. Egal ob Film, Buch oder Musikalbum. Du solltest darum die nötige Expertise mitbringen und ehrlich berichten. Am Ende sollte dein/deine Leser:in einen Mehrwert von deinem Artikel haben und wissen, ob das Produkt was taugt oder nicht.
Der große Vorteil am Kulturjournalismus ist, dass es nicht ganz so starr zugeht, wie in der Politik. Während es dort oft darum geht, neutral, sachlich und kurz zu formulieren, darfst du dich im Kulturbereich etwas freier bewegen. Im Umkehrschluss solltest du aber besonders gut mit Worten umgehen können.
Was ist der Unterschied zu anderen Studiengängen?
- Journalismus
- Fernsehjournalismus
Im Journalismus bekommst du einen Rundumschlag über alles, was du als Journalist:in können musst. Im Kulturjournalismus lernst du zwar auch die Basics des journalistischen Handwerks, spezialisierst dich aber mehr auf den Kulturbereich.
Auch beim Fernsehjournalismus handelt es sich um eine Unterkategorie. Hier lernst du, wie du fürs Fernsehen schreibst und für Beiträge recherchierst. Außerdem lernst du den Umgang mit Bild und Ton.