Angewandte / Digitale Psychologie
Die Digitalisierung beeinflusst unseren Alltag mehr und mehr und verändert die Art und Weise, wie wir durchs Leben gehen - genau damit beschäftigst du dich in dem Studiengang Digitale Psychologie. Hier lernst du alles über Cyberpsychologie und Kommunikation in Digitalen Medien. Du lernst, wie die Technik und die menschliche Psyche miteinander interagieren, wie sich Social Media und Co. auf den Menschen auswirken, und vieles mehr.
Welche Studiengänge für Angewandte / Digitale Psychologie gibt es in Bayern?
Was ist Digitale Psychologie?
- Psychologie kombiniert mit digitaler Technik
- Anwendung wissenschaftlicher Methoden im digitalen Raum
- Neueste Entwicklungen und Phänomene der digitalen Technologien
Der Studiengang Digitale Psychologie ist recht neu, weswegen er noch nicht an vielen Unis angeboten wird. In der Regel wird er meist als Spezialisierung oder Teildisziplin im allgemeinen Psychologie- oder Medienpsychologie-Studium angeboten.
Das Studium ist interdisziplinär, das heißt, es kombiniert das typische Psychologiestudium mit Forschung über digitale Technologien und Kommunikation. Du lernst, wie die menschliche Psyche mit digitalen Systemen interagiert und durch Technologie beeinflusst wird. Neben Grundlagen aus der Psychologie wird dir außerdem beigebracht, wie du diese wissenschaftlichen Methoden im digitalen Raum anwenden kannst. Außerdem beschäftigst du dich mit spannenden Phänomenen des digitalen Zeitalters, wie etwa Deep Fakes (Videos, Bilder oder Audios die meist mit Hilfe von KI so bearbeitet wurden, dass sie nicht von echten unterschieden werden können) oder Catfishing (das Annehmen einer falschen Identität Online um romantische Beziehungen oder Freundschaften aufzubauen und/oder Betrug zu begehen). Du hast Fächer wie Cyber-Psychologie, Cyber-Security oder Methoden des Influencing. Digitale Psychologie befasst sich mit den neuesten Entwicklungen in der digitalen Welt und bleibt so immer am Zahn der Zeit dran.
Und nicht nur das, auch Themen wie digitale psychologische Beratung und Methoden des Überzeugens haben einen Platz in deinem Studium. Aber auch Datenschutz und -sicherheit, Sicherheit im Netz und Benutzererfahrung sind wichtige Aspekte dieses weiten Feldes.
Was macht man dann mit Digitaler Psychologie?
Nach deinem Abschluss hast du ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel in die Forschung gehen und an der Entwicklung digitaler Therapien arbeiten und Möglichkeiten entdecken, wie digitale Technologien für Psychotherapie und Psycho-Gesundheit eingesetzt werden können.
Du kannst aber auch in die Wirtschaft gehen und dort beispielsweise deinen Platz in der Werbebranche finden, oder aber im Bereich der Datensicherheit oder der Produktentwicklung arbeiten und deine Perspektive aus der Digitalen Psychologie dort einbringen.
Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?
Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Medienunternehmen in Bayern.
Wie sieht der Studiengang Angewandte / Digitale Psychologie aus?
Digitale Psychologie ist aktuell noch sehr neu und deswegen an den meisten Unis kein eigener Studiengang. In den meisten Fällen kannst du sie bisher nur als Spezialisierungs- oder Fachgebiet während deines Psychologiestudiums belegen und so in diese Welt eintauchen.
Du beginnst dein Studium mit einer Einführung in die Grundlagen von Psychologie und Digitalisierung. Von hier aus lernst du, wie Menschen mit digitaler Technologie interagieren. Es geht um Cyber-Psychologie und die Kommunikation über und mit digitalen Technologien. Du beschäftigst dich mit Mensch-Computer-Interaktionen, aber auch mit der Kommunikation Online und Aspekten der Sicherheit und des Datenschutzes. Außerdem lernst du, wie digitale Technologien die Wahrnehmung und das Denken von Menschen beeinflussen, aber auch wie beispielsweise Therapiemethoden in der digitalen Welt angewandt werden können.
Neben der psychologischen Theorie lernst du auch wissenschaftliche Methoden der digitalen Psychologie. Hierzu gehören Statistik, angewandte Diagnostik und psychologische Testtheorie, aber auch Statistik und empirische Methoden.
In der Praxis geht es um die digitalen Anwendungsmöglichkeiten von Theorien und Methoden aus der Psychologie. In einem Praktikum kannst du dein ganzes Wissen auch mal im echten Leben anwenden und in den Arbeitsalltag schnuppern.
Studium im Überblick
In deinen ersten Semestern wirst du in die Grundlagen der Psychologie und Digitalisierung eingeführt. Du lernst, wie die menschliche Psyche und das Gehirn im digitalen Wandel beeinflusst und verändert werden. Neben allgemeiner Psychologie stehen auch pädagogische Psychologie und die digitale Anwendung in der sozialen Psychologie auf dem Stundenplan. Außerdem hast du auch Fächer wie Englisch und Statistik.
In den folgenden Semestern geht es dann zunehmend in die Anwendung: du erlernst Kommunikations- und Gesprächskompetenzen, aber auch Grundlagen der Diagnostik und Testtheorie. Dazu kommen auch Grundlagen klinischer Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und alltagsbezogener Psychologie - alles im Bezug auf Digitale Psychologie, versteht sich. Diese Semester praxisorientierter als die vorherigen. Du steigst in die angewandte digital-psychologische Diagnostik ein und beschäftigst dich mit Störungsbildern, wie Angststörung und Depression. Auch ein empirisches Projektseminar ist dabei.
Gegen Ende deines Studiums geht es in die Vertiefung, mit Ergänzungsfächern wie Catfishing, Scamming und Deepfakes. Aber auch wissenschaftliche Methoden kommen nicht zu kurz, du musst schließlich wissen, wie das ganze wissenschaftlich erforscht werden kann. Außerdem hast du ein Praxissemester, in dem du im Praktikum endlich mal ins echte Leben reinschnuppern kannst.
Was ist der Unterschied zu anderen Studiengängen?
- Medienpsychologie
- Multimedia und Kommunikation
- Kommunikations- und Medienmanagement
Medienpsychologie und Angewandte / Digitale Psychologie haben viel miteinander gemeinsam. Aber während Medienpsychologie einen stärkeren Fokus auf die Auswirkung von Medien auf die menschliche Psyche hat und diese Medieninhalte analysiert, geht es in der Digitalen Psychologie stärker darum, wie Methoden der Psychologie im Bereich der digitalen Welt angewendet werden können. Außerdem hat sie einen breiteren Fokus und konzentriert sich nicht nur auf die traditionellen Medien, wie Fernsehen oder Radio, sondern hat besonders neue Entwicklungen und Phänomene im Blick.
Die Studiengänge Multimedia und Kommunikation und Kommunikations- und Medienmanagement beschäftigen sich stärker mit Aspekten der Kommunikation, wohingegen bei der Digitalen Psychologie die Psychologie im Mittelpunkt steht.