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Das war der Round Table

Zunächst gab es einen inspirierenden Einführungsvortrag - dieses Mal von Simone Engelhardt und Rubén Granados Hughes von shape of new. Nachdem die Teilnehmenden in die Welt des “Futures Thinking” eingeführt worden sind, ging es in der Diskussion darum, wie die Zukunft der Medienausbildung mithilfe der Methoden des Futures Thinkings aktiv gestaltet werden kann.

Im Mittelpunkt stand:

  • Welche Möglichkeiten gibt es, Futures Thinking in der Medienausbildung anzuwenden?
  • Wie profitiert die Medienausbildung von den Methoden des Futures Thinkings?
  • Gibt es gemeinsame Hürden und Herausforderungen, die es Medienhäuser und Ausbildungsinstitutionen erschweren könnten, Futures Thinking einzubauen?
Ergebnisse

Das sind die wichtigsten Ergebnisse

Welchen Mehrwert bietet Futures Thinking in der Medienausbildung?

Im Futures Thinking geht es darum, mithilfe gezielter Methoden strukturiert potenzielle Zukünfte zu imaginieren und so die eigene Handlungsfähigkeit für alle möglichen Zukunftsszenarios zu stärken. Am besten klappen diese Methoden, wenn sich kleine Gruppen zusammentun und gemeinsam in die Zukunft denken. Eine Methode ist es, ein bestimmtes aktuelles Ereignis (ein sogenanntes “Signal”) zu nehmen und zu überlegen, welche direkten und indirekten Auswirkungen es ergeben könnte. Wichtig hierbei ist, dass es nicht um eine feste Zukunft geht, sondern um verschiedene mögliche Zukünfte.

In der Medienausbildung geht es grundsätzlich nicht um Zukunftswissenschaften oder dergleichen - dennoch kann auch hier von den Methoden des Futures thinking profitiert werden! Bei unserem Round Table kam zur Sprache, dass die Methoden auch einfach einen Ausgangspunkt für einen Kreativprozess darstellen könnte, da sie eine neue Art zu denken schulen. Auch gegen die vieldiskutierte Zukunft-Verdrossenheit der jüngeren Generationen könnte Futures Thinking helfen, denn das Nachdenken über mögliche Zukünfte kann ein neues Gefühl von Handlungsfähigkeit geben.

Darüber hinaus stellen diese Methoden für die Ausbilder:innen eine neue Möglichkeit dar, ihre Studierenden/Auszubildenden zu erreichen und herauszufinden, was sie antreibt und wo sie abgeholt werden können. Und auch die Zukunftsfähigkeit der Medienausbildung kann mithilfe des Futures Thinkings gefördert werden, indem aktuelle Entwicklungen in die Zukunft gedacht werden und auf diese möglichen Szenarien bereits in der Gegenwart eingegangen werden kann. Schließlich können wir alle durch unser aktives Handeln in der Gegenwart unsere Zukünfte formen.

Wie könnt ihr anfangen, Futures Thinking bei euch anzuwenden?

In unserer Runde kam schnell zur Sprache, dass es sich bei der Einbindung von Futures Thinking in die Lehre um einen Prozess handelt, der längerfristig angelegt werden müsse. Ein guter Anfang sei es, zunächst zu überlegen, welche Signale gesammelt werden können, wie die Methoden für die eigene Ausbildung geformt werden können und die eigenen Strategien daran anzupassen. Ein konkretes Beispiel war es, Methoden des Futures Thinkings in Trendseminare o.ä, einzubauen.

Auch stellten die Teilnehmer:innen des Round Tables fest, dass die Methoden eine gute Möglichkeit darstellen könnten, um Institutions-intern die eigene Ausrichtung und das Herangehen an die Nachwuchsgenerationen anzupassen.

Welche Herausforderungen stehen dem Futures Thinking noch entgegen?

Futures Thinking ist eine Methode, die aktuell noch sehr neu ist - dementsprechend sahen unsere Teilnehmer:innen auch einige Herausforderungen in der Umsetzung.

Zum einen kam zur Sprache, dass es in der Gruppe schwierig sein könnte, produktiv in die Zukunft zu denken, wenn die Studierenden ohnehin schon von ihrer Zukunftsangst gehemmt sind. In einer Gruppe, die bereits negativ gestimmt sei, sah die Runde die Gefahr, dass sie sich schnell in einer Abwärtsspirale befinden könnten.

Simone und Rubén erklärten aber auch, dass dieser “Zukunftsmuskel” durch das Futures Thinking auch geschult werden könne. Zudem sei es wichtig, in so einer Übung die Chancen und Risiken gleichermaßen zu bedenken und möglichst viele Impulse zu bieten, um so die Negativität zu bekämpfen. Auch sei das Futures Thinking eine Möglichkeit der Aktivierung, in der durch spielerische Elemente die Studierenden raus aus ihrer Lethargie geholt werden könnten.

Darüber hinaus stellten viele der Teilnehmer:innen eine gewisse Passivität bei jüngeren Generationen fest, die sie als bedenklich bewerteten. Sie hätten das Gefühl, die jungen Menschen seien nicht sonderlich bemüht, sich selbst Informationen zu holen und beteiligten sich auch an Diskussionen im Seminar nicht so, wie erwartet/erwünscht. Diese Passivität stellten auch für Methoden wie das Futures Thinking eine Hürde dar.

Hierbei handelt es sich aber gleichzeitig auch schon um eine Veränderung (ein Signal) an das mithilfe des Futures Thinking angesetzt werden könnte, um zu schauen, wie das Angebot und Vorgehen der Institution daran angepasst werden können.

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