Round Table
Future Skills in AR, MR & VR
Unsere Learnings aus dem Future Skills Round Table am 08. April 2022.

Wie sorgen wir für die Verfügbarkeit der richtigen Technik? Wie akquirieren wir Fachkräfte aus interdisziplinären Bereichen? Wie vermitteln wir die richtigen und notwendigen Skills und das Know-How, um qualifizierte Fachkräfte für die Branche auszubilden? Was braucht es, um effektive Praktikumsplätze umzusetzen?
Diese und viele weitere Fragen stellten sich die Teilnehmer:innen des Round Tables Future Skills in AR, MR & VR am 08. April 2022

Round Table Review
Am 08. April lud Start Into Media die Ausbilder:innen in der Audiobranche an den runden Tisch, um Ideen zu sammeln, wie die Ausbildung zukünftig aussehen müsste.
Ergebnisse & Learnings
Aktuelle Herausforderungen der Ausbildung in AR, VR & XR: Aneignungskompetenz aufgrund der rasanten Technologieentwicklung und Verfügbarkeit von Hardware
Vermittlung von Future Skills & Know How
Die Studierenden sind durchschnittlich hochmotiviert, aber: Inhalte variieren aufgrund der sich schnell entwickelnden Technologie. Im Zentrum der Ausbildung sollte Aneignungskompetenz stehen, sodass Studierende in der Lage sind, sich selbstständig neue Technologien zu erarbeiten. Denn: Das Studium ist zu kurz, um umfassend gestalterische Fähigkeiten und Kompetenzen in der Nutzung der Hardware zu erwerben, Prototypen zu entwickeln und verschiedene Technologien auszuprobieren. Bestimmte Kompetenzfelder (3D + linear) werden im Studium teilweise nicht vermittelt, zu oft findet nur eine Vermittlung von Teilbereichen statt. Außerdem sind VR-Projekte behäbiger als andere Studieninhalte: Sie brauchen Zeit für Konzeption und Umsetzung.
Verfügbarkeit von Hardware
Die Verfügbarkeiten und Liefermöglichkeiten von Hardware sind in globalen Krisenzeiten eingeschränkt. Die Hardware ist teuer, unterschiedliche Projekte erfordern unterschiedliche Hardware. Nicht nur die Technologie ist teuer, die Realisierung von Projekten ebenfalls. Da die Technologie recht spezialisiert ist, braucht es gegebenenfalls externe Mentor:innen.
Praktikumsplätze für Studierende
Ausbildungsinstitutionen suchen Praktikumsplätze in der Industrie. Es fehlen Schnittstellen zwischen Firmen und Ausbildungsinstitutionen.
XR als Querschnittsthema
XR wird in vielen verschiedenen Branchen (Architektur, Automobil, Bauwesen, Pharma) eingesetzt und ist deshalb sehr spezifisch, weil die Schnittstellen der einzelnen Branchen nicht mit jeder XR-Software kompatibel sind. In der Industrie fehlt aber oft die Vorstellung, dass Absolvent:innen auch ohne Branchenwissen als Expert:innen fungieren können.
Chancen: Übersicht über Branchenteilnehmer:innen gewinnen und Technologie-Tauschbörse
Vermittlung von Future Skills & Know How
Der Umfang von Projekten in Ausbildungskontexten muss klein genug sein, um Erfolgschancen zu schaffen. Hier kann man z.B. mit Baukastensystemen arbeiten und die Verknüpfung von Technologie und Inhalten vereinfachen. Es sollte lediglich der Prozess und nicht das Produkt benotet werden. Scheitern sollte erlaubt sein.
Erstellung von Technik-und Mentor:innen-Datenbank
Hilfreich wäre es, eine Datenbank zum Thema "Wer hat welche Technik in Bayern?" zu erstellen. Diese könnte als gemeinsamer Technik-Pool genutzt und die Hardware geteilt werden. Dann muss nicht mehr so viel gekauft werden und die Technik wird nicht nur für ein Projekt genutzt, sondern kann bei Bedarf auch von anderen Institutionen genutzt werden.
Zudem wäre es denkbar, eine Datenbank anzulegen, in der Expert:innen aus der Branche mit spezifischen Kompetenzen gelistet sind. Diese können als Mentor:innen in Ausbildungsinstitutionen eingesetzt werden, wenn Expertise für ein Projekt benötigt wird. Das spart die Einarbeitungszeit und gibt Raum für Vernetzung und Inspiration. Potentielle Vorlage: Research-basiert gibt es hier eine Plattform für Akteur:innen der AR/VR Forschung und research-getriebenen Praxis. Der XR HUB Bavaria veranstaltet bereits Netzwerktreffen.
Praktikumsplätze
Anstellung/Recruiting ist über Industrie-Praktikumsplätze denkbar. In Bayern hat das bislang K5-Factory erfolgreich umgesetzt. Hier wurden die Hälfte der Praktikanten-Kosten via BMVI gedeckt. Diese Plattform ist auch für andere Unternehmen interessant. Evtl. besteht auch die Möglichkeit, Praktikumsstellen über das XR HUB Bavaria Netzwerk zu vermitteln. Auch Start Into Media selbst plant eine Medien-Jobbörse für Schüler:innen, Studierende und Junior-Positionen.
Förderung
Die Technologie und die Realisierung von Projekten ist teuer. In Bayern können aber selbst Studierende eine Förderung beim FFF für ihre Projekte beantragen. Diese Info sollte gezielt an Student:innen weitergeben werden. Auch können zusätzlich Förderungen aus anderen Bundesländern genutzt werden. Neben der Hochschul-Finanzierung ist es auch denkbar, Unternehmen um Förderungen zu bitten, um Uni-Prototypen auch weiterentwickeln zu können.