Round Table "Future Skills im Journalismus"
Der erste Round Table 2022 und schon geht's richtig los!
Wir danken allen Teilnehmer:innen und hoffen ihr hattet genauso viel Spaß dabei, die Aus- und Weiterbildung in Marketing und Kommunikation zu besprechen, wie wir.
Hier auf der Seite bieten wir euch und auch allen, die nicht kommen konnten, einen Überblick über unsere Ergebnisse.

Am 17. Februar lud Start into Media die Ausbilder:innen im Journalismus an den runden Tisch, um Ideen zu sammeln, wie die Ausbildung zukünftig aussehen müsste.
Das sind die Ergebnisse:
Recruiting
Unter unseren Teilnehmer:innen zeichnete sich schnell ein deutliches Bild ab: der Branche fehlt es an guten und passenden Bewerber:innen. Das hat mehrere Gründe:
- Das Recruiting läuft größtenteils über die Verlage. Für Akademien und Ausbildungsinstitutionen bedeutet das oft nur einen indirekten Zugang zu ihrer Kernzielgruppe.
- Gleichzeitig fehlt vielen Bewerber:innen im Vorfeld der richtige Überblick darüber, was Journalist:innen eigentlich können müssen - und wie ihrer beruflicher Alltag aussieht. START INTO MEDIA will hier Abhilfe schaffen und mit authentischen Berichterstattungen die Berufsbilder im Journalismus ins rechte Licht rücken. Hier auf der Seite, auf unseren Social Kanälen und in unserer kommenden Videoproduktion, in der wir Journalist:innen direkt bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen werden.
- Da die Journalismus-Branche groß und wenig fokussiert ist, verliert sie gute Bewerber:innen und geeigneten Nachwuchs oft an PR und Marketing. Hier sind Vergütung und Arbeitsbedingungen oft attraktiver.
- Ein zunehmender Generationsbruch sorgt dafür, dass Praktiken und Lehrinhalte nicht mehr zeitgemäß sind. Es fehlt an junger und vor allem diverser Repräsentation von native Speakern und Young Talents in der Branche
Der Generational Gap trifft viele Branchen und bringt bekannte Probleme mit sich: die Überzeugungen und das Handwerk der erfahrenen Kräfte und Entscheidungsträger in der Branche kollidieren mit neuen Werten und Methoden des Nachwuchs. Dabei liegt die Lösung auf der Hand: gegenseitiges Mentoring. Etablierte Journalist:innen müssen von ihren jüngeren Kolleg:innen lernen.
Die Wertschätzung junger und neue Mitarbeiter:innen muss sich nicht nur im Umgang niederschlagen, der Nachwuchs muss ernst genommen werden und eine finanzielle Wertschätzung erfahren. Dazu braucht es: erfolgreiches Employer Branding, um Berwerber:innen ein authentisches Bild von ihren Arbeitgeber:innen zu verschaffen, besseres Teambuilding und tatsächlich flache Hierarchien.
Die intrinsische Motivation junger Menschen, Journalist:innen zu werden, muss dadurch gestärkt werden, dass sie früh lernen, Verantwortung für ihre eigenen Projekte zu übernehmen - und dabei auch ernst genommen werden. Dazu müssen auch die Vorteile des Journalismus gegenüber der PR Branche klarer definiert werden:
- Journalismus ist unabhängig und dient der Wahrheit
- Die Vermarktung von Ideen ist zweitrangig
- Die persönliche Freiheit in der Aufbereitung und Erfüllung eigener Projekte ist größer und nachhaltige
Konkret heißt das: Volontär:innen, die nach Abschluss ihres Volontariats geblieben sind, sollen befragt werden. Ihre Erfahrungen fließen unmittelbar in die Ausbildung des neuen Nachwuchs ein. Diese Volontär:innen stärken als Testimonials die Image-Kampagne der Journalismus-Branche, die START INTO MEDIA federführend begleiten wird.
Zukunftstauglichkeit
Einige der ersten Fragen, die in unserer Diskussion um Zukunftstauglichkeit gestellt wurden, waren: Was lehren und lernen wir in der Branche und was nicht? Sind die Skills, die wir für relevant halten, auch morgen noch von Nutzen?
Im journalistischen Alltag und auch in der Ausbildung werden die erforderlichen Skills vor allem den Ressorts zugewiesen. Aber macht diese Aufteilung wirklich noch Sinn? Viele Journalist:innen arbeiten längst ressortübergreifend und interdisziplinär. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, diese Aufteilung aufzulockern oder gänzlich zu ersetzen. Zum Beispiel indem man in der Grundausbildung die Vermittlung allgemeiner Medienkompetenz mit den Grundlagen journalistischer Praxis kombiniert. Das wichtigste Schlagwort in diesem Fall war ganz eindeutig: Aneignungskompetenz. Sie gehört zu den Key Skills in der journalistischen Praxis und erlaubt dem Nachwuchs, relevant und aktuell zu bleiben und gleichzeitig vom Grundlagenwissen ihrer Ausbildung zu profitieren.
Für die Zukunftstauglichkeit in der Praxis bedeutet das konkret:
- In der Ausbildung muss ein Gleichgewicht zwischen vermitteltem Basiswissen, Medien- und Aneignungskompetenz gefunden werden.
- Dozent:innen müssen sich untereinander austauschen, um ihre Lehrinhalte auf Aktualität, Relevanz und Bedeutung zu prüfen und miteinander abzugleichen. Davon profitieren auch zukünftig die Ausbildungsinstitutionen und der Nachwuchs selbst, der auf ein aktives Netzwerk von Mentor:innen zurückgreifen kann.
- Da Storytelling mittlerweile so gut wie jede journalistische Praxis (und darüber hinaus auch die PR- und Marketingbranche) durchzieht, muss die Methodik und der Umgang damit Kernbestandteil der Ausbildung sein
- Die Bekämpfung von Fake News ist Teil der Vermittlung von Medienkompetenz und journalistischen Grundwerten und darf in keinem Fall in den Hintergrund treten. Gerade jetzt ist journalistische Ethik von entscheidender Bedeutung - auch in Zukunft
Daraus leitet sich auch das Prinzip von "Train the Trainer" ab: Ausbilder:innen, Mentor:innen und Dozent:innen müssen laufend in aktuellen Erkenntnissen der Medienkompetenz geschult und unterrichtet werden. Aus diesem entstehenden Netzwerk an aktuell gehaltenem Wissen soll eine lebendige Datenbank entstehen, von der Ausbilder:innen und Nachwuchs gleichermaßen profitieren.
Vielen Dank auch unseren Expert:innen für ihre großartigen Insights!

Wie geht es weiter
Start into Media wird
sich der Chancen annehmen und jeder, der Lust hat, kann sich bei Insa (insa.wiese@startintomedia.de) melden, um mit uns gemeinsam das Thema anzugehen.