Projekt- und Partnermanagerin, Start Into Media
4 Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Die Branche braucht dich als Unternehmen und Organisation, um die Zukunft des Films zu gestalten. Hier im Blog stellen wir konkrete Handlungstipps vor, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
02.10.2023
Die Filmbranche war lange Zeit ein Magnet für kreative Köpfe, aber heute stehen wir vor einem drastischen Fachkräftemangel. In diesem Artikel beleuchte ich in Kürze die Problematik und stelle konkrete Maßnahmen vor, um diesem Mangel entgegenzuwirken. Denn eines steht fest: Die Branche braucht dich als Unternehmen und Organisation, um die Zukunft des Films zu gestalten!
Das Problem
Die Filmindustrie galt einst als glamourös und der Einstieg erfolgte oft über unbezahlte Praktika. Doch seit der Einführung des Mindestlohns sind unbezahlte Praktika passé, und die Branche hat Schwierigkeiten, bezahlte Praktikant:innen zu finanzieren. Die Arbeitsbedingungen am Set sind oft belastend und familienunfreundlich, die Bezahlung unzureichend, was das Image der Filmberufe negativ beeinflusst.
Besonders betroffen sind Berufe hinter der Kamera, die im Abspann später genannt werden und für die es keine spezifische Ausbildung gibt. Die Pandemie hat die Situation weiter verschärft, da viele in der Branche auf freiberuflicher Basis arbeiten.
Auf der anderen Seite boomt die Filmproduktion, angeheizt durch Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Disney. Dieser Aufschwung verschärft den Fachkräftemangel – trotz der aktuellen Rede von einem Auftragsmangel innerhalb der Branche.
Vorbereitungen für die Maßnahmen
Bevor ich konkrete Maßnahmen vorstelle, bedarf es einiger Vorbereitungen:
- Bündelung und Vernetzung: Initiativen, Berufsverbände und Produktionshäuser müssen kooperieren und prominente Unterstützer gewinnen.
- Hashtag: Ein einheitliches Hashtag wie #WirBrauchenDich sollte für alle Aktivitäten im Kampf gegen den Fachkräftemangel verwendet werden.
- Kampagnen-Website: Eine zentrale Website (wie beispielsweise ichwillzumfilm.de) mit Newsletter, ein YouTube-Kanal und ein Podcast sollten eingerichtet werden.
1. Social Media und Online-Relations
Kooperierende Produktionshäuser sollten TikTok- und Instagram-Reels produzieren, um Einblicke in die Arbeitswelt am Set zu bieten und Berufe positiv darzustellen. Mitarbeitende können als Marken-Botschafter auftreten. Diese Reels sollten alle mit dem Hashtag versehen werden.
2. Sichtbarkeit auf Messen und Events
Panels auf Filmfestivals (Beispiel So machst du Karriere beim Film im Rahmen des Filmfest Münchens): Panels mit diverser Besetzung sollten auf Filmfestivals abgehalten werden. Tipp: Bekannte Filmschaffende können als Multiplikator:innen dienen und zeigen, dass man auch ohne spezifischen Abschluss in der Branche erfolgreich sein kann.
Berufsmessen für den Nachwuchs: Workshops und Panels für Schüler bieten Einblicke in die Branche und erste Kontakte. (Beispiel Berufsbildung2022)
Media For You für den Nachwuchs: Workshops und Media-Spaces für Schüler:innen und junge Menschen in Ausbildung sollen Einblicke in die Berufe am Set bieten. Die nächste Media For You von Start Into Media findet im Rahmen der Medientage München statt.
Handwerksmessen für Quereinsteiger: Auf Handwerksmessen können ehemalige Handwerker:innen von ihrem Wechsel in die Filmbranche berichten und so Quereinsteiger:innen ansprechen.
3. Fireside Chat
Ein regelmäßiger Fireside Chat via Zoom soll verschiedene Berufsbilder in der Filmbranche beleuchten und für Interessierte zugänglich machen. Dieses Format bietet Authentizität und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Zudem lassen sich diese Gespräche aufzeichnen und via YouTube und Podcast zweitverwerten.
4. Spots für Fahrgast-TV und Kinos
Produktionsunternehmen sollen humorvolle Clips erstellen, die auf den Fachkräftemangel hinweisen. Diese Clips sollen auf Fahrgast-TV und im Kino sowie auf Social Media-Kanälen verbreitet werden.
Beispiel für einen solchen Spot:
Kostümdesigner:in (Bild: Menschen mit Jutesäcken gekleidet – Text: Du siehst Menschen in Säcken? Wir auch! Es fehlte der Kostümdesigner! #WirBrauchenDich; Link zur Kampagnen-Website)
Voraussetzungen für den Erfolg
Alle Beteiligten, darunter Berufsverbände, Organisationen und Unternehmen, müssen aktiv an den Maßnahmen teilnehmen und sie bewerben. Die Synergien sollten gebündelt werden, um die Reichweite zu maximieren.
Fazit
Die Filmbranche benötigt dringend qualifiziertes Personal. Mit gezielten Maßnahmen, Vernetzung und einer gemeinsamen Anstrengung können wir den Fachkräftemangel überwinden. Denn eins ist sicher: Wir brauchen dich, um die Zukunft des Films zu gestalten.
Wir sind mit Start Into Media bereits in vielen Arbeitskreisen zum Thema Fachkräfte und Bewegtbildbranche aktiv. Du möchtest dich nun auch engagieren? Dann nehme Kontakt mit mir auf!
Die hier vorgestellten Maßnahmen entspringen meiner PR-Abschlussarbeit zum Thema Fachkräftemangel in der Bewegtbildbranche. Wenn dich die Arbeit in Gänze interessiert, schreibe mich gerne an und ich lasse dir die komplette Arbeit zukommen.