Direktor des SDI München, Präsident der Internationalen Hochschule, Studiengangsleiter Interkulturelle Kommunikation (M.A.), Professor für Interkulturelle Kommunikation
Was wir von Digital Media Manager:innen lernen können
Es liegt in der Natur der Arbeit von Digital Media Manager:innen, relevant zu bleiben. Sie verbinden täglich operative Skills mit Strategie und Planung. So nutzen wir diese Fähigkeit für unsere Ausbildung.
Was Digital Media Manager können
Content? Ja, bitte! Aber es muss der richtige sein. Für den richtigen Kanal. Instagram funktioniert nun mal anders als Facebook, LinkedIn oder die eigene Website. Das zu wissen ist keine Kunst. Es umzusetzen schon. Auch bitte ansprechend. Treffsicher. Zum Unternehmen passend. Mit höchstmöglicher Sichtbarkeit für all die Menschen da draußen, die im digitalen Urwald nach Orientierung suchen.
Der richtige Kompass für den Digitalen Dschungel
Vielleicht ist es das, was Absolventen des Digital Media Management ausmacht. Sie haben und geben Orientierung. Indem Sie Struktur schaffen, Trends erkennen und die auf den ersten Blick komplexen technischen Abläufe nicht nur verstehen, sondern zu nutzen wissen.
Das Jonglieren mit den Möglichkeiten und Grenzen künstlicher Intelligenz, Big Data und Algorithmen gehört dazu. Entscheidend ist vor allem aber das Verständnis für Business Modelle. Dann werden Digital Media Manager erst richtig wach. Als Spürnasen für noch ungehobene Schätze greifen Sie auf die geeigneten Werkzeuge zurück. Sie leiten sie aus Persona-Modellen ab, kennen sich mit Jobs-to-be-Done aus und nutzen digitale Marktanalysen.
Sie bewegen sich in ihrer komplexen Welt nicht nur sicher, sondern können sie auch erklären. Präzise, verständlich und strategisch relevant. Kommunikationsgeschick gehört dazu. Ob das anspruchsvoll ist? Ja, ist es. Und spannend. So spannend, wie die Ausbildung selbst. An der Internationalen Hochschule SDI München trainieren kleine Gruppen von Masterstudierenden tagtäglich den Einsatz im digitalen Feld.
Mut für Experimente
Generell gilt: Theorie ist gut, wenn sie sich in der Praxis bewährt. Deshalb wird selbst entwickelt, vorgestellt und in Gruppen analysiert. Es geht kritisch zur Sache. Was funktioniert? Was nicht? Und wieso eigentlich nicht? Wo sind die Verbesserungsmöglichkeiten? Active learning lautet das Schlagwort. Kein Semester ohne Output: testweise entstehen Blogs, Plattformen, Kurzfilme, Tik-Tok-Videos. Beliebt sind Start-Up-Simulationen mit Pitch Desks, OKRs und Dashboards. Das ist die spielerische Komponente. Denn da viele bereits als Werkstudent:in in der Medienbranche jobben, wird immer wieder die eine und andere Problemstellung aus der beruflichen Praxis auf den Seminartisch gelegt. Im Idealfall entstehen frei Haus praktikable Lösungen und Anregungen wie Marketingkampagnen, Kundenanalysen oder die Bewertung von Social Media-Auftritten.
Dabei ist man offen für Experimente. Warum also nicht mal ein gemeinsamer Workshop mit Historikern von der Uni Paderborn zu medialen Wirkungen im Dreißigjährigen Krieg? Erscheint abwegig? Ist es nicht. Denn die Ausgangsfragen für Digital Media Manager sind in der Regel: mit welchen Medien wird welche Wirkung bei welcher Zielgruppe erreicht? Und welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Das macht Spaß und schult den analytischen Blick.
Der ist in der digitalen Welt wichtiger denn je. Konfrontiert mit den dunklen Seiten digitaler Kommunikation wie Fake-News, Desinformation, Black Pattern usw. geht es darum, sich positiv abzuheben. Und Zeichen zu setzen. Ethische Fragen waren in der Medienkommunikation schon immer relevant. In der digitalen Welt sind sie von elementarer Bedeutung.
Fazit: Das Skillset von Digital Media Manager:innen ist gleichbleibend relevant
Denn als Akteur in der Medienbranche geht es auch darum, manipulativen Absichten etwas entgegenzusetzen. Sonst besteht die Gefahr, das wahrscheinlich höchste und teuerste Gut im digitalen Medienumfeld zu verspielen: Vertrauen. Wer das einmal verloren hat, büßt im glimpflichen Verlauf Image ein, im schlimmsten Fall droht eine der Kapitalstrafen der digitalen Welt: Bedeutungsverlust.
Auch darüber wachen Digital Media Manager. Und behalten den Überblick. Sie können zwar sofort operativ einsteigen und als Content Creator, Story Teller oder Data Manager tätig werden. Ihre eigentliche Stärke liegt vor allem aber darin, die Komponenten Information, Darstellung, Strategie, Wirkung und technische Möglichkeiten miteinander zu verknüpfen und bestmöglich zu nutzen. Ob das Ergebnis mit einem einzigen Wort beschrieben werden kann? Durchaus. Es lautet: Relevanz.