Kameramann/-frau
Als Kameramann/-frau fängst du die Bilder für Film, Fernsehen und Videoproduktionen ein. Du bist somit für das entscheidende Gestaltungselement einer solchen Produktion verantwortlich. Die Aufgaben können stark variieren, denn es gibt verschiedene Arten von unterschiedlich spezialisierten Kameraleuten, die im Team zusammenarbeiten.

- Was macht ein:e Kameramann/-frau eigentlich genau?
- Passt der Beruf Kameramann/-frau zu dir?
- Welche Jobs gibt es für Kameramänner/-frauen?
- Wie viel verdienst du als Kameramann/-frau?
- Wie kannst du Kameramann/frau werden?
- Wo kannst du in Bayern Kameramann/-frau lernen/studieren?
- Welche Arbeitsplätze gibt es für Kameramänner/-frauen in Bayern?
Was macht ein:e Kameramann/-frau eigentlich genau?
Die Antwort ist ein klares: Es kommt darauf an. Denn hinter dem umgangssprachlichen Begriff Kameramann/-frau verbergen sich mehrere verschiedene Berufe. Da sind zunächst die Leute, die eine Kamera bedienen. Schon hier gibt es eine große Bandbreite von Aufgaben, die teils wieder eigene Berufsbezeichnungen haben. Es gibt mobile Kameraleute, die z.B. Journalist:innen begleiten. Bei großen Produktionen bedienen mitunter ganze Teams eine einzelne Kamera: Kameraschwenker:innen bewegen die Kamera, verschiedene Kameraassistent:innen kümmern sich um Vor- und Nachbereitung, das ganze Drumherum oder stellen zum Beispiel als Focus Puller das Bild scharf.
Davon zu unterscheiden sind die Kinematograf:innen, auch lichtsetzende oder bildgestaltende Kammeramänner/-frauen oder englisch Directors of Photography genannt. Sie sind für die künstlerische Gestaltung verantwortlich und planen in Absprache mit der Regie, wie das Bild aussehen soll. Sie bestimmen, was im Bild zu sehen ist und was nicht, wie die Kameras sich bewegen und wie Licht und Schatten eingesetzt werden. Sie schreiben also die Anleitung, die dann die oben genannten Operators am Gerät umsetzen.
Passt der Beruf Kameramann/-frau zu dir?
Kameraleute arbeiten an der Schnittstelle von Kreativität und Technik. Wenn du gerne fotografierst oder Handyvideos drehst, ist das ein guter Startpunkt. Du solltest dich aber auch für die Funktionsweise von Kameras interessieren. Als Kamera-Profi machst du nicht einfach nur Schnappschüsse, du musst dir überlegen, wie Bilder besonders ansprechend gestaltet werden können. Für manche Spezialisierungen musst du auch körperlich fit sein, zum Beispiel um als Steadycam Operator schwere Ausrüstung mit dir herumzutragen. Als Director of Photography musst du gut planen und dich präzise und verständlich ausdrücken können. In jedem Fall solltest du auch im Team gut arbeiten können.
Welche Jobs gibt es für Kameramänner/-frauen?
Das Spektrum an Kamera-Berufen ist sehr breit. Es geht von verschiedenen Assistenz-Jobs bis zur umfangreichen Planung von Spielfilm-Drehs. Beim Fernsehen arbeitest du zum Beispiel in sogenannten EB-Teams (die Abkürzung für elektronische Berichterstattung) zusammen mit einem/einer Redakteur:in und Techniker:in an aktuellen Berichten. Mit einer journalistischen Zusatzausbildung kannst du auch Videojournalist:in werden, also Kameramann/-frau und Reporter:in in einer Person. Mit der entsprechenden Spezialisierung kannst du als Operator Kameras für Studioaufnahmen oder Live-Übertragungen bedienen und Kameradrohnen oder -kräne steuern. Du kannst auch in Teams von Kameraleuten bei Großereignissen arbeiten oder mit mehr Berufserfahrung solche Teams leiten. Für Spielfilmproduktionen werden oft freiberufliche Kameraleute eingesetzt, beim Fernsehen gibt es auch Festanstellungen.
Wie viel verdienst du als Kameramann/-frau?
Der Bundesverband der Fernsehkameraleute (BVFK) gibt für selbstständige Kameraleute einen Basis-Tagessatz zwischen 400 und 875 Euro an. Die Verdi-Filmunion gibt im Tarifvertag mit der Allianz Deutscher Produzenten Wochengagen an, beginnend bei 1.075 Euro für die 2. Kamera-Assistenz) über 1.706 Euro für Kameraschwenker:innen bis zu 3.066 Euro für lichtsetzende Kameramänner/-frauen. Die Größe der Produktion, Spezialisierung und Berufserfahrung spielen eine wichtige Rolle.
Wie kannst du Kameramann/-frau werden?
Kameramann/-frau ist keine geschützte Berufsbezeichnung und kein allgemein anerkannter Ausbildungsberuf. Theoretisch kannst du dir also alles selbst beibringen und darauf hoffen, dass dich jemand engagiert. Es ist aber höchst unwahrscheinlich, dass du auf diese Weise weit kommst, denn die Branche setzt auf Profis mit guten Referenzen.
Für die Ausbildung zum Camera Operator empfiehlt der Bundesverband der Fernsehkameraleute eine fotografische Ausbildung mit Zusatzqualifikation oder eine Ausbildung zum/zur Mediengestalter:in Bild und Ton. Diese muss mit Praktika ergänzt werden. Über Kameraassistenz-Jobs findest du den Berufseinstieg, dann wirst du dich nach und nach spezialisieren wollen.
Für Kinematograf:innen empfiehlt der Berufsverband Kinematografie ebenfalls eine fotografisch-technische Grundausbildung, Praktika beim Film- und Geräteverleih und die Tätigkeit in Kamerateams. Hier ist auch ein Kamera-Studiengang empfehlenswert, der neben dem technischen Handwerkszeug die künstlerische Seite und organisatorische Fähigkeiten vermittelt.
Wo kannst du in Bayern Kameramann/-frau lernen bzw. studieren?
Diplomstudium
Zeugnis der BAF
Ein Zeugnis der Bayerischen Akademie für Fernsehen ist kein universitärer Abschluss, genießt aber in der Medienbranche hohe Akzeptanz und stellt vielleicht für dich eine Alternative zu einem Studium dar:
Welche Arbeitsplätze gibt es für Producer:innen in Bayern?
Bayern ist Deutschlands Medienstandort Nummer 1. Insbesondere in München sitzen viele TV-Sender und Produktionsfirmen. Einen Überblick über die Medienunternehmen in Bayern bekommst du ganz leicht mit der XPLR Media Map.