Medienkaufmann/-frau Digital und Print
Eine abwechslungsreiche kaufmännische Ausbildung, die gezielt auf die Arbeit im Verlag oder Medienhäusern vorbereitet. Du lernst die Planung und Abwicklung der Medienproduktion z.B. von Büchern, Hörbüchern, Zeitungen, Kalendern und Zeitschriften. Und bekommst natürlich auch Einblick in alle wichtigen Abteilungen wie Marketing, Vertrieb, Personal und viele mehr.

- Was lernst du in der Ausbildung?
- Was macht man da während der Ausbildung?
- Was unterscheidet die Ausbildung von anderen in der Medienbranche?
- Passt die Ausbildung Medienkaufmann/-frau Digital und Print zu dir?
- Was macht man dann später mit der Ausbildung?
- Konkrete Informationen zum Lehrplan
- Wo kannst du einen Ausbildungsplatz als Medienkaufmann/-frau Digital und Print in Bayern finden?
Was lernst du in der Ausbildung?
In der Regel durchläufst du während der Ausbildung mehrere Abteilungen. Daher eignest du dir ein umfassendes Wissen über die Prozesse im Verlagswesen an. Zugleich werden dir abteilungsspezifische Skills vermittelt. Häufig startet die Ausbildung im Lektorat oder in der Redaktion. Dort lernst du beispielsweise Manuskripte zu prüfen, Klappentexte für Bücher zu schreiben und journalistisch zu arbeiten. Natürlich hängen die genauen Tätigkeiten von deiner Ausbildungsstätte ab und unterscheiden sich vor allem zwischen Buch- und Zeitungsverlag. In den Ausbildungsstationen Marketing und PR lernst du Kampagnen zu planen, Anzeigen zu gestalten und Pressemitteilungen zu schreiben. In Zeitungs- und Zeitschriftenabteilungen und auch in der Berufsschule ist häufig der Anzeigenverkauf an Werbekunden Teil der Ausbildung. Zu den wichtigsten Abteilungen zählt auch die Produktion und Herstellung. Sowohl im Buch- als auch Zeitungs- & Zeitschriftenbereich erfährst du, wie man Texte „setzt“, also in das richtige Format bringt und welche Druckprozesse sich für die Produktion eignen. Da es sich um eine kaufmännische Ausbildung handelt, wirst du dich auch viel mit betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Aufgaben beschäftigen. Hierzu zählen beispielsweise die Personalverwaltung und Buchhaltung.
Die Ausbildung wird sowohl von Buch-, Hörbuch- als auch Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen angeboten. Je nach Ausbildungsstätte steigst du daher in einen Bereich tiefer ein. Am Ende deiner Ausbildung hast du einen großen Überblick über die Zusammenhänge im Verlag. Von der Manuskriptidee bis zum fertigen Buch im Handel im Buchverlag – oder von der Artikelidee bis zur gedruckten Zeitschrift im Zeitungs- oder Zeitschriftenverlag.
Was macht man da während der Ausbildung?
Die Ausbildung erfolgt dual, das heißt du arbeitest in deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst zusätzlich die Berufsschule. Der Unterricht findet meist in Blöcken statt, sodass du dich voll und ganz auf deine Arbeit oder die Berufsschule konzentrieren kannst. Offiziell ist die Ausbildung auf drei Jahre angesetzt. Die meisten Betriebe bieten aber je nach deinen Leistungen eine 2- bis 2,5-jährige Ausbildung an.
In deiner Ausbildungsstätte unterstützt du das Tagesgeschäft, übernimmst selbstständig Aufgaben und lernst alle Abläufe im Verlag kennen. Beispielsweise prüfst du selbstständig Manuskripte oder schreibst Artikel, übernimmst die Social Media Kommunikation oder begleitest aktiv Vertriebsprozesse. Manche Verlage bieten auch Stops in Abteilungen wie Digital Development, E-Book oder Bildredaktion an. Dort lernst du beispielsweise mit Webseiten zu arbeiten oder Fotoshootings zu begleiten.
Da Medienkaufleute Digital und Print in Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen tätig sind, achtet die Berufsschule darauf, Wissen aus allen drei Bereichen zu vermitteln. Auszubildende im Zeitungsverlag lernen beispielsweise redaktionelle Abläufe oder den Verkauf von Anzeigen an Kund:innen in ihrer Ausbildungsstätte – Azubis der Buchbranche hingegen bekommen dieses Wissen stattdessen in der Berufsschule vermittelt. Damit erlernst du ebenso Kenntnisse aus der jeweilig anderen Branche und wirst somit zum Allround-Talent.
Was unterscheidet die Ausbildung von anderen in der Medienbranche?
Bis 2006 kannte man den Ausbildungsberuf als Verlagskaufmann/-frau. Da jedoch die Arbeit im Verlag immer medialer und digitaler geprägt ist, wurde die Berufsbezeichnung zu Medienkaufmann/-frau Digital und Print geändert.
Die große Besonderheit der Ausbildung stellt die Vielzahl der vermittelten Kenntnisse dar. Du wirst nicht nur in einem Bereich zum Profi, sondern hast die Möglichkeit Verschiedenes auszuprobieren. Überschneidungen gibt es mit der Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation, da Medienkaufleute ebenso im Bereich Marketing und Vertrieb ausgebildet werden.
Häufig werden Medienkaufleute Digital und Print nach der Ausbildung im Betrieb übernommen und arbeiten entweder direkt in einem Fachbereich oder schließen an die Ausbildung noch ein Volontariat (z.B. in der PR-Abteilung, Redaktion oder Lektorat) an.
Passt die Ausbildung Medienkaufmann/-frau Digital und Print zu dir?
Medienkaufleute Digital und Print sind kreativ, kommunikativ und flexibel. Kreativität ist immer gefragt, egal ob in der Titelfindung für ein Buch oder der Recherche und Gestaltung von Artikeln. Für eine Ausbildung in der Buchbranche solltest du möglichst eine Leidenschaft für Bücher mitbringen und über einen guten Schreibstil verfügen. Letzteres ist natürlich auch im Zeitungs- und Zeitschriftenverlag von Vorteil. Ein weiterer Pluspunkt ist ein Organisationstalent und vor allem im Zeitungs- und Zeitschriftenbereich auch die Fähigkeit hin und wieder unter Druck arbeiten zu können.
Buchverlage verlangen häufig (Fach-)Abitur, Zeitungsverlage mindestens einen guten Realschulabschluss. Am besten informierst du dich hier bei den jeweiligen Verlagen. Vor allem im Buchverlag sind gute Englischkenntnisse wichtig, da häufig internationale Autor:innen zum Verlagsportfolio zählen.
Was macht man später mit der Ausbildung?
Die Möglichkeiten als ausgebildete:r Medienkaufmann/-frau sind vielfältig. Du kannst entweder in der Verlagsbranche bleiben oder dich beispielsweise für Marketing- und Vertriebspositionen bei anderen Unternehmen bewerben. Häufig bieten die Ausbildungsbetriebe eine Übernahme an, sodass du in deiner Lieblingsabteilung direkt anfangen kannst. Ob es eine Option auf eine Übernahme gibt, kannst du auch schon direkt im Bewerbungsprozess fragen.
Alternativ kannst du aber auch noch ein Studium oder Volontariat (z.B. in der Redaktion oder im Lektorat) anschließen, um dich in deinem Favoritenbereich weiterzubilden. Häufig fällt hierbei die Wahl auf BWL, Buchwissenschaft oder Kommunikationswissenschaft.
Je nachdem für welche Abteilung oder Branche du dich nach der Ausbildung entscheidest, wirst du unterschiedliche Aufgaben, Aufstiegschancen und Gehälter haben.
- Gesamtwirtschaftliche Prozesse
- Betriebswirtschaftliche Prozesse
- Medienmanagement
- Englisch & Sozialkunde
- Kaufmännische Steuerung, Budgetierung und Controlling
- Wahlfächer wie Digitale Fotografie, Medien- und Kommunikationspolitik und Analyse von Werbemitteln