Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste
Mit wenigen Klicks zauberst du genau die Bilddatei, das Video oder das Buch hervor, das dein Kunde benötigt. Da du in der Ausbildung zwischen verschiedenen Fachrichtungen wählen kannst, gibt es eigentlich kaum eine Branche, in der du keinen Job als Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste findest.

- Was lernst du in der Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste?
- Was macht man da während der Ausbildung?
- Was unterscheidet die Ausbildung von anderen in der Medienbranche?
- Passt die Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste zu dir?
- Was macht man dann später mit der Ausbildung?
- Konkrete Informationen zum Lehrplan der Ausbildung
- Ausbildung vorbei, und jetzt?
- Wo kannst du einen Ausbildungsplatz als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in Bayern finden?
Was lernst du in der Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste?
In der Ausbildung lernst du, wie du Informationen beschaffst, sie systematisch organisierst und für Anwender:innen benutzerfreundlich aufbereitest. Das klingt vielleicht erstmal etwas verwirrend. Was ist denn mit Informationen gemeint? Das wird deutlich, wenn du dir die einzelnen Fachrichtungen der Ausbildung anschaust. Neben der Fachrichtung Information und Dokumentation kannst du dich auch anderweitig spezialisieren:
In der Fachrichtung Archiv bewertest und archivierst Texte, vom Buch über Magazine und Zeitungen bis hin zu Webseiten oder digitalen Texten. Und du pflegst das Archiv natürlich. Der Fachbereich passt gut zur öffentlichen Verwaltung, wo viele Personendaten erfasst werden müssen.
In der Fachrichtung Bibliothek bist du für Bibliotheken tätig und hilfst beim Aufbau und der Pflege der Bestände mit.
Bei der Fachrichtung Bildagentur geht es um die Pflege und Verwaltung von Bildbeständen. Typische Arbeitgeber sind Agenturen, Verlage, TV- und Radiosender oder auch Unternehmen mit einer PR- und Öffentlichkeitsabteilung.
Und mit der Fachrichtung Medizinische Dokumentation strebst du einen Beruf bei Krankenhäusern, Pflege- und Seniorenheimen, Pharmaunternehmen oder auch an Hochschulen und Forschungseinrichtungen an.
Was macht man da während der Ausbildung?
In den ersten beiden Ausbildungsjahren wird deine Medienkompetenz gestärkt, d. h. du lernst, wie Medien für ganz konkrete Zwecke eingesetzt werden. Du erhältst auch Einblick in die Entwicklung und die Geschichte von Medien.
Um Medien systematisch zu organisieren, eignest du dir in der Ausbildung Mathe- und Wirtschaftskenntnisse an, z. B. die Grundlagen der Statistik und Marktforschung oder des Rechnungswesens. Außerdem lernst du je nach Fachrichtung die branchentypischen Softwareanwendungen wie Katalogsysteme kennen.
Zusätzlich werden auch deine Englischkenntnisse benötigt, wenn es um internationale Normen für Medien- und Informationsdienste geht. Die wirst du während der Ausbildung lernen. Im dritten Ausbildungsjahr wählst du dann deine bevorzugte Fachrichtung.
Was unterscheidet die Ausbildung von anderen in der Medienbranche?
Wenn du dir vorstellst, wie viele verschiedene Arten von Medien es gibt (Bücher, Zeitschriften, Videos, Musik, Bilder usw.), welche Massen das sind und in welcher Form sie vorliegen (allein nur die unterschiedlichen Dateiformate für all diese Medien), kannst du ungefähr erahnen, wie abwechslungsreich deine Arbeit ist. Eine solche Vielfalt bieten nicht viele Ausbildungen im Mediensektor. Das spiegelt sich dann auch in der großen Vielfalt an Branchen wider, in denen Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste gebraucht werden.
Passt die Ausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste zu dir?
Damit du in der großen Menge an Medien und Informationen genau die findest, nach denen du suchst, ist natürlich Sorgfalt und Organisationstalent gefragt. Wenn du mit Chaos überhaupt nicht umgehen kannst und du einen Hang zum Ordnen hast, bringst du die besten Voraussetzungen für diesen Job mit.
Da in der Ausbildung auch Mathematik und Wirtschaft eine Rolle spielen, ist es von Vorteil, wenn dir der Umgang mit Zahlen Spaß macht und du mit Mathe in der Schule nicht gerade auf Kriegsfuß standst.
Du wirst als Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste aber nicht einsam und allein in einem dunklen Archiv sitzen, sondern vielmehr Kund:innen beraten, für sie Informationen beschaffen sowie mit Kollegin:innen täglich im Austausch stehen. Neben Kommunikationsstärke ist also auch etwas Selbstbewusstsein gefragt.
Was macht man später mit der Ausbildung?
Als Fachangestellte:r für Medien- und Informationsdienste kannst du in allen Branchen und Unternehmen arbeiten, die Medien oder Informationen dokumentieren und archivieren. Vornehmlich werden Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste im öffentlichen Dienst, in Bibliotheken, Agenturen oder für Informationsdienstleister gesucht. Aber auch Unternehmen aus der Industrie oder dem Handel benötigen Archivexpert:innen etwa im Marketing oder in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit.
Konkrete Informationen zum Lehrplan für Marketingkommunikation
Medienkompetenz
Du lernst etwas über die Bedeutung und Entwicklung von Medien- und Informationsangeboten. Dir werden die gesetzlichen Regelungen beigebracht, die für den Umgang mit Medien gelten. Dazu zählt etwa das Urheberrecht. Darüber hinaus erhältst du Einblicke in die Medientechnik sowie in Informations- und Kommunikationssysteme.
Medien- und Informationsbeschaffung
Hier lernst du alles zu den Möglichkeiten, Medien und Informationen aus unterschiedlichen Quellen mit den verfügbaren Arbeitsmitteln zu beschaffen. Bei der Nutzung branchenspezifischer und standardisierter Software werden dir die Auswahlkriterien für die Beschaffung beigebracht, damit du die Qualität einer Information nach fachlichen und ethischen Kriterien bewerten kannst.
Zusammenstellen von Medien und Informationen
Du lernst verschiedene Organisationssysteme kennen und wie man sie anwendet, um Medien und Informationen zu bearbeiten und zusammenzustellen. Dafür werden dir die entsprechenden Richtlinien beigebracht. Du wirkst z. B. an der Erstellung von Katalogen mit.
Kundenumgang
Wenn du Kund:innen Informationen zur Verfügung stellen willst, brauchst du Kenntnisse darüber, welche Dienstleistungen zu welchen Bedingungen erhältlich sind. Dafür wirst du mit den Abläufen typischer Kund:innenanfragen vertraut gemacht. Außerdem wirst du in der Beratung von Kund:innen geschult.
Bestandspflege
Hier zeigt man dir, welche Fertigkeiten du für die Pflege eines Archivs oder Medienbestands benötigst. Dabei lernst du auch die Grundlagen des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Datensicherung kennen, also wie man Medien und Informationen sicher speichert. Dir werden auch unterschiedliche Präsentationsformen beigebracht.
Recherchieren und gestalten
Um an geeignete Informationen und Medien aus dem Bestand zu gelangen, bringt man dir unterschiedliche Suchstrategien bei. Dabei eignest du dir den Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen an. Du lernst auch, wie du die gefundenen Informationen und Medien aufbereitest und zur Präsentation gestaltest. Dafür machst du dich mit konkreten Herstellungstechniken vertraut.
Marketing
In der Ausbildung erfährst du auch viel über Marketinginstrumente, mit denen Medien- und Informationsdienste angeboten werden. Du tauchst in die Öffentlichkeitsarbeit ein und lernst, welchen Stellenwert sie im Ausbildungsunternehmen hat. Dabei hilfst du auch bei Kampagnen oder Veranstaltungen mit und erstellst Werbemittel wie Flyer oder Banner.
Ausbildung vorbei und jetzt?
Du kannst zum Beispiel zum/zur Expert:in für die Online-Recherche, für die digitale Bildbearbeitung oder fürs Urheberrecht werden. Liegen dir juristische Themen, kannst du irgendwann auch Verträge mit Kund:innen aushandeln.
Über Weiterbildungen kletterst du zudem die Karriereleiter hoch, wenn du nach der Ausbildung z. B. den/die Fachwirt:in für Informationsdienste oder für Print- und Digitalmedien anhängst. Mit Print sind alle Medien gemeint, die gedruckt werden: Zeitungen, Zeitschriften, Bücher usw.
Natürlich steht dir auch ein Studium offen, z. B. im Bereich Bibliotheks- oder Informationsmanagement. Du kannst auch einen Bachelor oder danach einen Master in Informations- und Medientechnik machen. Dann öffnen sich für dich die Türen zu leitenden Positionen – oder sogar zur Geschäftsführung.
Wo kannst du einen Ausbildungsplatz als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in Bayern finden?
Auf der XPLR Media Map findest du einen Überblick über Ausbildungen für Medienberufe in Bayern.