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Schauspiel

Schauspieler:innen schlüpfen auf der Bühne oder vor der Kamera in verschiedene Rollen. Im Studium lernen sie theoretische und praktische Grundlagen, damit ihnen das glaubwürdig gelingt.

Steckbrief

Verwandt: Theaterwissenschaft Schauspieler:in Sänger:in Sprecher:in

Ausbildungstyp: Bachelor, Master

Mögliche Berufsfelder: Film, Fernsehen, (Musik-) Theater, Werbung, Synchronisation

Geforderte Skills:

Belastbarkeit
Kommunikationsstärke
Kreativität
Organisation
Teamwork
Technisches Verständnis
Überblick

Was ist das Studium Schauspiel?

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  • Vielfalt, von der Schurkin über den Hausmann bis zur Wissenschaftlerin
  • spielen auf der Bühne oder vor der Kamera
  • Teil des Ensembles

Schauspieler:innen agieren selten allein: Immer sind sie Teil eines Teams. Das umfasst die anderen Darsteller:innen, von der Hauptrolle bis zu den Statist:innen, und natürlich den oder die Regisseur:in, Bühnen- oder Szenenbildner:innen, Kostüm- und Maskenbildner:innen, Beleuchter:innen, bei Fernsehen und Film auch Kameraleute – also eine große Menge kreativer Menschen.

Glückwunsch, du hast die Rolle? Dann bekommst du das Drehbuch oder das Stück, damit du den Text deiner Figur lernen und sie kennenlernen kannst. Wie sie auftreten soll, erklärt dir der oder die Regisseur:in, Regisseur:innen sind quasi die Chef:innen am Filmset oder bei der Bühne. Um glaubwürdig aufzutreten, recherchieren manche Schauspieler:innen zusätzlich in einem realistischen Umfeld und reden mit Expert:innen; zum Beispiel, wenn sie eine Polizistin spielen oder einen Streetworker. Praktisches Training gehört auch dazu: kämpfen, reiten oder tanzen zum Beispiel, wenn die Rolle das erfordert.

Dein Engagement kann je nach Rolle und Projekt wenige Tage oder sogar mehrere Monate dauern. Nicht immer spielst du in deinem Heimatort. Die Arbeitstage sind oft sehr lang und am Wochenende hast du nicht automatisch frei.

Personal Fit

Passt der Studiengang Schauspiel zu dir?

Disziplin und Belastbarkeit

Wenn du gern selbstständig Texte lernst, hart arbeitest und für einen frühen Drehtag auch mal eine Party sausen lassen kannst, sind das perfekte Voraussetzungen für das Schauspielstudium. Denn geregelte Arbeitszeiten sind nicht Teil des Berufsbilds.

Selbstvertrauen

Du stehst gern im Mittelpunkt und hast ein gesundes Selbstvertrauen? Das hilft dir, mit Absagen und Kritik umzugehen – denn das wird es geben! – und auszuhalten, dass alle Augen auf dich gerichtet sind. Privat bist du eher schüchtern? Das macht nichts, wenn es dir gelingt, das abzustreifen, sobald du in deine Rolle schlüpfst und im Rampenlicht stehst.

Initiative

Immer wieder bewerben, immer wieder vorsprechen: Das gelingt dir mit Selbstständigkeit und Eigeninitiative.

Perspektiven

Was macht man dann mit dem Studium Schauspiel?

Erst einmal wirst du vorsprechen, vorsprechen und noch mal vorsprechen: Besonders am Anfang deiner Karriere bewirbst du dich um alle möglichen Rollen, damit du dir einen Namen machen kannst. Du kannst auch bei den Schauspielagenturen vorsprechen: Wenn dich eine in ihre Kartei aufnimmt, vermittelt sie dir Einladungen zu Castings, wenn du zur gesuchten Figur passen könntest.

Deine Aussichten auf eine Schauspielkarriere hängen natürlich von deinem Talent ab, ein bisschen Glück gehört dazu, aber auch die Wahl deiner Hochschule ist ein Faktor. Denn dort knüpfst du schon mal Beziehungen zu künftigen Arbeitsstellen, also zu Theatern, Musicalbühnen, Opernhäusern, Film- und Fernsehproduktionen.

Die meisten Schauspier:innen arbeiten freiberuflich und müssen sich daher immer wieder neue Engagements suchen. Etablierte Schauspieler:innen erhalten aber manchmal feste Engagements bei einem Theater oder einen längeren Vertrag für eine Fernsehserie oder einen Film. Viele Schauspieler:innen verdienen regelmäßig dazu, indem sie als Synchronsprecher:innen arbeiten. Wer die deutsche Stimme eines Hollywood-Stars ist, hat zum Beispiel gut zu tun. Wie viel du verdienst, also die Höhe der Gagen, ist je nach Rolle und Projekt völlig verschieden.

Arbeitsplatz finden

Wo kannst du einen Arbeitsplatz in Bayern finden?

Auf der XPLR: Media Map findest du einen Überblick über Medienunternehmen in Bayern.

Details

Wie sieht der Studiengang Schauspiel aus?

Zwar darfst du dich auch ohne Ausbildung Schauspieler:in nennen, denn die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Allerdings verbessert das Studium die Chancen auf eine spätere Karriere erheblich. Zur Zulassung an einer der Hochschulen durchlaufen die Bewerber:innen ein anspruchsvolles Auswahlverfahren und oft müssen sie an mehreren Hochschulen vorsprechen, bis sie dann Schauspiel studieren können.

Grundsätzlich wird eine Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt – viele Schulen lassen aber Ausnahmen zu, wenn sie eine „außergewöhnliche Begabung“ erkennen.

Wenn du angenommen bist, wirst du sehr praxisorientiert arbeiten. Du lernst professionelle Atemtechniken kennen und erfährst, wie du deinen Körper, Bewegungen und deine Stimme gekonnt einsetzt. An manchen Schulen kannst du Gesang oder Tanz belegen. In höheren Semestern wirst du in Stücken auftreten. Zum Teil werden Praxissemester angeboten.

Ganz ohne Theorie geht es aber nicht: Du wirst im Studium zum Beispiel Texte und Inszenierungen analysieren oder in Selbstvermarktung ausgebildet, auch Fächer wie Theaterrecht oder Filmgeschichte stehen auf dem Lehrplan.

Die Ausbildung dauert meist sechs bis acht Semester und gliedert sich in praktische und theoretische Unterrichtsfächer, ergänzt um Körperarbeit, Sprechen und Gesang. Die einzelnen Fächer werden teilweise in Gruppen und teilweise als Einzelstunden unterrichtet. Ergänzend kommen Projektarbeiten dazu. Nach dem Bachelor kannst du einen Masterstudiengang belegen, um deine Kenntnisse weiter zu vertiefen.

Ablauf

Studium im Überblick

Grundlagen

Der Unterricht in Schauspielpraxis umfasst Grundlagen und Methoden der Schauspielkunst, szenischen Unterricht und die Arbeit mit verschiedenen Stilen sowie Improvisationstechniken oder spezielle Fertigkeiten wie Synchronsprechen oder das Spielen vor der Kamera.

Theorie

Der theoretische Teil widmet sich der Kulturtheorie und der Film- oder Theatergeschichte, der Analyse von Texten, Inszenierungen und Filmen und Vertrags- und Bühnenrecht. Ein wichtiger Bestandteil ist es, den angehenden Schauspieler:innen das selbstständige Aneignen von Texten, also das Lernen der Stücke und Drehbücher, zu vermitteln.

Praxis

Ergänzend kommt die Körperarbeit dazu: Hier lernst du darstellende Bewegung, Fechten, Tanz oder Akrobatik und Kampfkunst. Und das zweite wichtige Werkzeug der Schauspieler:innen ist ihre Stimme: Die wird geschult mit Sprecherziehung, Atemtraining und Grundlagen in Phonetik (also der sprachlichen Laute) und Metrik (Versmaß, Betonung).

Same But Different

Was ist der Unterschied zu anderen Studiengängen?

Nur das Schauspielstudium bereitet dich auf ein Leben auf der Bühne oder vor der Kamera vor. Ein annähernd vergleichbarer Beruf ist höchstens noch der eine:r Moderator:in, weil du auch dort im Rampenlicht stehst – aber im Grund verkörperst du dabei immer dich selbst und nicht heute die Oberärztin, morgen den Großbauern und übermorgen vielleicht eine:n Außerirdische:n.

Wenn es dir vor allem darum geht Theaterluft zu schnuppern oder „was beim Film“ zu machen, dann gibt es da noch jede Menge spannender Jobs und Studiengänge, von (Drehbuch-)Autor:in über Kostümbild und Regie bis hin zu Theater- und Medienwissenschaft. Im Scheinwerferlicht stehst du damit eher selten, aber du trägst deinen kreativen Teil dazu bei, dem Publikum spannende Geschichten zu performen.

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